Im Gespräch mit der LVB
- Veröffentlicht: Sonntag, 27. März 2022 17:36
In der letzten Ausgabe berichtete der ACA über die Europäische Mobilitätswoche, während dieser stadtweit verschiedene Projekte stattfanden. In Anger-Crottendorf organisierte der Ostwache Leipzig e.V. und der Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V. einen Quartiersbus. Dieser fuhr am 18. September 2021 durch den Stadtteil und der Zuspruch zeigte, dass eine bessere Erschließung des Stadtteils durch den ÖPNV dringend nötig ist. Dass diese Aktion ohne die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) stattfand, stieß unternehmensintern auf Unbehagen, wie es am Rande einer Aufsichtsratssitzung im letzten Jahr hieß. Man versprach, sich mit dem Thema intensiv zu beschäftigen und das Gespräch zu suchen.
Dieses Gespräch fand am 8. Dezember 2021 statt. Es trafen sich von Seiten der LVB Holger Flache, Andreas Günther und Ekkehard Westphal (zuständig für Netzentwicklung, Gesamtnetzoptimierung und Fahrplangestaltung). Mit dabei waren Ulrike Gebhardt (Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V.), Jupp Traut (Ostwache Leipzig e.V.) und weitere Mitglieder des MiLO.Die Gruppe war sich einig, dass für Anger-Crottendorf Handlungsbedarf besteht und die seit vielen Jahren bestehende Erschließungslücke geschlossen werden muss. Von Seiten der LVB werden aktuell im Rahmen der Mobilitätsstratiegie 2030 die stadtweiten Netze (Tram und Bus) überplant, um dem bisherigen und zukünftigen Wachstum der Stadt gerecht zu werden. Man möchte damit bessere Angebote schaffen, Stadtrandgebiete erschließen, Takte verdichten und Lücken schließen. Das Ziel: 20 Mio. mehr Fahrgäste pro Jahr.
Diese Überplanung trägt den Titel Netz 24 und zeigt sogleich, dass es zum Fahrplanwechsel 2024/25 viele Neuerungen im ÖPNV geben wird. Auch Anger-Crottendorf wird dann mit bedacht – womit steht noch nicht fest und wird z.Z. intensiv geprüft. Denn eine bessere Erschließung des Stadtteils ist nicht trivial. Es liegt ein breiter Strauß an Ansätzen auf dem Tisch, von der Aufspaltung bestehender Buslinien, eine komplett neue Linie oder ein Flexa-Angebot. Im Hintergrund schwebt dabei auch immer ein gewisser Wirtschaftlichkeitsdruck, der bisher eine Lösung behindert hat.
Man versprach im Kontakt zu bleiben und sich spätestens im April 2022 wieder auszutauschen. An der kommenden Europäischen Mobilitätswoche im September möchte sich die LVB beteiligen und einen Testbetrieb anstreben, sofern sich die eine oder andere Lösung heraus kristallisiert. Dazu und auch zur Reform Netz 24 wird es dann intensive Öffentlichkeitsarbeit und Nutzer*innenbefragungen geben.
Es geht also voran und das Ziel ist fast erreicht!