Bessere Fußwege erwünscht - aber wohl nicht überall

  • Veröffentlicht: Montag, 31. Oktober 2022 12:44

Leipzig geht die Verkehrswende an und möchte eine Vorzeigestadt für das zu Fuß gehen werden.
Damit Schritt für Schritt mehr Sicherheit und Komfort im Fußverkehr entsteht, hatte die Verwaltung zur Öffentlichkeitsbeteiligung aufgerufen. Zwischen dem 1. Juni und dem 10. Juli gingen größtenteils mittels eines Online-Portals über 2.000 Hinweise zu Schwachstellen und Lücken im Fußverkehrsnetz ein.

In einer Kartenansicht konnten Leipziger*innen ihre Anmerkungen im System hinterlegen und bereits erfolgte Meldungen anhand eines Smileys bewerten. Diese Möglichkeit wurde rund 14.600-mal genutzt. Überwiegend handelt es sich um Meldungen zu Schäden an Gehwegen und fehlenden Querungsmöglichkeiten – vom fehlenden Zebrastreifen an der Bushaltestelle in Kleinpösna bis hin zu gefährlichen Spurrillen auf dem Fuß- und Radweg Gorbitzer Straße.

Der Fußverkehrsverantwortliche der Stadt, Friedemann Goerl, freut sich über die rege Beteiligung: „Sichere, bequeme und verkehrssichere öffentliche Räume sind, wie man sieht, für die Leipzigerinnen und Leipziger von großer Bedeutung. Mit der Fußverkehrsstrategie haben wir den Beschluss gefasst, Leipzig zu einer besonders fußgängerfreundlichen Kommune mit Vorbildcharakter zu entwickeln. Dabei sollen uns nun auch die vielen kleinen und großen Hinweise der Bürgerschaft helfen, die ihren Wert bereits allein darin haben, dass sie ein breites Bild dessen zeichnen, was zum Erreichen dieses Ziels notwendig ist und angepackt werden muss.“

Wer machte mit?

Die Teilnehmer*innen waren überwiegend – zu 68 Prozent – zwischen 31 und 50 Jahren alt, die Gruppe der Über-50-Jährigen machte 22 Prozent aus, etwa 10 Prozent der Hinweisgeber waren jünger als 30 Jahre. Ein Großteil der Meldungen wurde online generiert, andere Hinweise kamen über Telefon, per E-Mail, Brief oder wurden bei Veranstaltungen an Mitarbeiter*innen des Verkehrs- und Tiefbauamtes herangetragen, etwa bei der Ökofete im Clara-Zetkin-Park oder beim Quartiersrat in Grünau.

Die Meldungen pro Einwohner nehmen in den randstädtischen Ortsteilen ab. So kamen beispielsweise die meisten Hinweise (166) von Menschen aus der Südvorstadt, die wenigsten aus Baalsdorf (1). Daher sollen im weiteren Verlauf der Auswertung insbesondere die Ortschaftsräte und Stadtbezirksbeiräte noch einmal eingebunden werden, etwa bei der Priorisierung.

Und in Anger-Crottendorf?

Für Anger-Crottendorf lassen sich ca. 60 Meldungen finden. Auch der Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V. hatte siebzehn Stellen eingetragen. Die aller meisten davon sind seit Jahren bekannte „Baustellen“ des Bürgervereins. So sollten z.B. die Querungen der Gregor-Fuchs-Straße in Höhe der Friedrich-Dittes-Straße und Sellerhäuser Straße ausgebessert werden und damit ein Lückenschluss erreicht werden. Aber auch den Stadtplätzen in der Theodor-Neubauer-Straße, Ecke Borsdorfer Straße und der Trinitatisplatz in Verbindung mit dem Konsum-Nahversorger (der ACA berichtete jeweils) sollte mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden.
Und die Schulwegsicherheit in der Bernhardstraße zum neuen Ihmelscampus sowie vom Ramdohrschen Park zur Sprachheilschule Käthe-Kollwitz in der Karl-Vogel-Straße waren dem Bürgerverein einen Eintrag wert. Die Schulwegsicherheit liegt darüber hinaus auch einem großen Teil der Bevölkerung am Herzen. Zu den Verhältnissen um die Kita Dschungelbande, 74. Grundschule und Grundschule Auguste gab es zahlreiche Einträge.

Motzen statt melden

Wo es leider keinen Eintrag gab, war die Friedrich-Dittes-Straße selbst. Denn seit dem dort Autos nicht mehr auf den Gehwegen parken und diese wieder den Menschen zur Verfügung stehen, löst dies Empörung aus. So regen sich die ehemaligen Gehwegparkenden nun darüber auf, dass die Gehwege vor ihrer Haustür vom Radverkehr genutzt werden. Auch soll Hundekot auf den Gehwegen inzwischen diesen Menschen ein Dorn im Auge sein.

Es hat den Anschein, dass die Möglichkeit zur Mitgestaltung eines besseren Fußverkehrs im Stadtteil nicht genutzt wurde. Es ist schade, dass diejenigen, die sich über fehlende Parkplätze, Hundekot, und Fahrradfahrende beschweren, nicht beteiligen und damit die Chance wirklich etwas jenseits von Motzerei zu bewegen, nicht nutzen. Aber vielleicht hat die Gruppe daran auch gar kein Interesse.

Wie geht es weiter?

Die Ergebnisse der Öffentlichkeits-beteiligung werden nach verschie-denen Kriterien gewichtet und fließen in den Fußverkehrsentwicklungsplan mit ein, der bis Ende des Jahres fertiggestellt werden soll. Ob und wann die Vorschläge tatsächlich realisiert werden können, hängt von der fachlichen und politischen Bewertung, sowie von rechtlichen, finanziellen und personellen Rahmenbedingungen ab.

Das Beteiligungsportal ist inzwischen für neue Meldungen geschlossen, doch die zahlreichen eingegangenen Hinweise und die Bewertungen anderer Nutzer*innen  sind noch aufrufbar unter www.leipzig.de/fussverkehr und dort im Bereich „Fußverkehrsentwicklungsplan“ (blauer Kasten).

 

 

 

 

 


Märchenhaft einkaufen - bald auch in Anger-Crottendorf?

  • Veröffentlicht: Donnerstag, 27. Oktober 2022 00:15

Am 31. März wurde die Konsum-Filiale an der Märchenwiese in Lößnig neu eröffnet. Für die Genossenschaft ist dieser Neubau im Süden Leipzigs das erste Immobilienprojekt in Eigenregie, welches das nachhaltige Bauen in Form der Mischnutzung in den Fokus rückt. Neben dem Hauptgeschäft im Lebensmitteleinzelhandel erschließt sich die Konsum Leipzig eG damit ein zweites wirtschaftliches Standbein.

Von der Schließung der alten DDR-Kaufhalle bis zum Tag der Neueröffnung dauerte es 648 Tage. Nun ist der Markt wieder da – größer, moderner und vielfältiger als zuvor.

„Wir freuen uns sehr, dass wir nun wieder für unsere Kunden da sein können“, betont Konsum-Vorstand Michael Faupel. „Mit der alten Filiale waren wir über 50 Jahre an diesem Ort, wir gehören in diesen Kiez. Von vielen Nachbarn und Anwohnern haben wir oft gehört, dass sie uns vermissen.“ Der Markt an der Märchenwiese bietet den Kunden auf rund 890 Quadratmetern Verkaufsfläche ein umfangreiches Sortiment mit über 13.000 lokalen, regionalen und internationalen Artikeln. „Hierbei setzen wir auf die bewährte Kombination aus Markenprodukten, regionalen Alternativen und Artikeln im Preiseinstiegssegment“, so Faupel. Auf circa 35 Metern Kühlstrecke erwartet die Kunden eine riesige Auswahl an Molkereiprodukten, Fleisch und Wurstaufschnitt sowie veganen und vegetarischen Artikeln. Der „Paradiesgarten“ wird die Kunden mit über 200 Obst- und Gemüsesorten begeistern. Ergänzt wird das Angebot im Eingangsbereich durch eine appetitlich gefüllte Frischetheke mit Bistro und Backwaren der Lukas Bäckerei.

Der Mittagstisch an der Frischetheke bietet reichlich Auswahl aus ca. zehn Gerichten zu erschwinglichen Preisen zwischen drei und sechs Euro. Das Essen kann vor Ort verzehrt oder auch in vorhandenen oder mitgebrachten Behältnissen mitgenommen werden. Übrige Speisen gibt es tags darauf abgepackt und preisreduziert in der Filiale zu kaufen. Auf der Speisenkarte fehlten allerdings vegane Gerichte, das gehört inzwischen in die Zeit. Der Küchenchef versicherte dem ACA bei einem Besuch im April, dass es diese zukünftig auch geben wird.

Einkaufen wie im Märchenland

Bei der Gestaltung des neuen Marktes hat sich Konsum Leipzig vom Wohnviertel und den Namen der umliegenden Straßen inspirieren lassen – so ist das Ambiente in der Filiale sehr märchenhaft. Die Rückwand ziert ein 20 Meter breites Graffito des Leipziger Künstlers Peter Freund, der hier Märchenfiguren wie Hänsel und Gretel, Rapunzel, Dornröschen, die Zwerge, Rübezahl und den Froschkönig versammelt hat. Auch die Leuchtschriften über der Kühlstrecke und in der Obst- und Gemüseabteilung haben einen märchenhaften Bezug, hier gibt es die Lebensmittel im „Paradiesgarten“, dem „Eispalast“, im „Schlaraffenland“ oder am „Tischlein deck Dich“.

Neuland an der Märchenwiese

„Die Eröffnung dieser Filiale ist für uns etwas Besonderes“, erklärt Dirk Thärichen. „Denn mit diesem Bauprojekt geht unsere Genossenschaft neben dem Kerngeschäft im Lebensmitteleinzelhandel völlig neue Wege, indem wir Neubauten realisieren, welche verschiedene Nutzungen unter einem Dach bieten.“ In wenigen Monaten werden auch die oberen Etagen des Gebäudes fertiggestellt sein, wo die advita Pflegedienst GmbH auf rund 2.500 Quadratmetern generationengerechte Wohnungen einrichtet und vermietet. Für das nachhaltige Bauprojekt, das Wohnen und Handel vereint, investiert die Konsum Leipzig eG circa 10 Millionen Euro.

Die Filiale in Anger-Crottendorf

Perspektivisch wird die Filiale im Stadtteil den selben Weg gehen, auch wenn die Firmenzentrale bisher nichts dazu sagt. Die alte Kaufhalle mit circa 500 Quadratmetern Verkaufsfläche und auch das Grundstück gehören beides der Konsum Leipzig eG. Diese Kombination gibt es nicht oft und ermöglicht erst solche Bauprojekte wie in Lößnig. Wenn es dann einen Neubau auch in Anger-Crottendorf gibt, wird dieser auch eine Mischnutzung bekommen. Einige im Stadtteil träumen dabei von einer Quartiersgarage. Dies wird aber erst Realität, wenn die Menschen bereit sind, dafür auch die entsprechende Stellplatzmiete zu bezahlen. Solange die Konsum Leipzig eG allerdings mehr Geld verdient durch Tagespflege, Pflege, betreutes Wohnen oder auch durch die Vermietung klassischen Wohnraums, wird es eben ausschließlich dieses geben. Bis dahin bleibt eine Quartiersgarage nur ein Traum im Land der Märchen.

Was ein Stellplatz im Neubau kostet, darüber berichtete der ACA schon 2020. Und diese Kosten für einen Stellplatz liegen weit entfernt davon, was die Anwohner*innen bereit sind zu bezahlen. Was man so hört – vorm Konsum.



Öffentlichkeitsbeteiligung zum Parkbogen - viel Licht, etwas Schatten

  • Veröffentlicht: Dienstag, 25. Oktober 2022 16:21

Lange tat sich die Stadtverwaltung schwer mit Öffentlichkeitsbeteiligung zu ihren Projekten. Häufig war bei Beteiligten und Unbeteiligten zu hören: Das sei nur eine Alibiveranstaltung, am Ende macht die Verwaltung das, was eh schon längst beschlossen war. Von Seiten der Stadtverwaltung war zu hören, dass sie immer noch dazulernt und sich an Beteiligungsformate und das Einbeziehen der Menschen vor Ort noch herantastet.

Fast schon Vorbildcharakter hatten da allerdings die vier Workshops, welche  sich mit der Gestaltung des Parkbogen-Ost beschäftigten und von April bis Juni stattfanden. Vor Ort waren stets dabei die Landschaftsarchitekten vom Planungsbüro SINAI um A.W. Faust, das Amt für Wohnungsbau und Stadterneuerung um René Zieprich, das Amt für Stadtgrün und Gewässer um Daniel Ghin und das Quartiersmanagement Leipziger Osten mit Julia Thier und Ralf Elsässer als Veranstalter.
Es brauchte vier Workshops (WS), da der sogenannte Sellerhäuser Bogen in vier Abschnitte geteilt wurde um so kleinteilig wie nötig das Projekt zu besprechen.
Und so wurden im WS1 der Bereich Dorfanger Sellerhausen und Sellerhäuser Viadukt (oben wie unten), im WS2 der Abschnitt Polygraph mit ehemaliger S-Bahnstation Anger-Crottendorf, im WS3 der Gartenpark Süd zwischen Viadukt und S-Bahnstation und im WS4 der Parkkopf Süd am Übergang zu den Posadowskyanlagen/ Lene-Voigt-Park bearbeitet.
Die Workshops fanden immer direkt  in den jeweiligen Abschnitten statt – in der Kinderinsel Emmaus (WS1), in der alten Feuerwache Ost (WS2 und 4) sowie im Vereinshaus Immergrün (WS3).

Alle Workshops zeichneten sich durch eine starke Teilnehmendenanzahl aus. So kamen zwischen 40 und 60 Personen zu jedem Termin. Der Altersdurchschnitt schwankte zwischen geschätzten 30 Jahren (WS2) und über 60 Jahren (WS3 und WS4). Die Workshops waren klar strukturiert. So erklärte zunächst A.W. Faust, unterstützt durch Karten, Zeichnungen und Visualisierungen, was er und seine Kolleg*innen sich für den jeweiligen Abschnitt vorstellen können. Es folgte eine erste Fragerunde. Danach gab es einen Rundgang um die jeweiligen Bereiche auch vor Ort zu erleben und am Ende konnten alle Teilnehmenden ihre Botschaften und Themen auf Kärtchen schreiben und diese an einer Tafel auch noch gewichten. So entstanden klare Arbeitsaufträge für das Planungsbüro, weil sie sich mit den Inhalten jeder Karte noch einmal beschäftigen werden.

Dauerbrenner

Einige Punkte waren immer wieder ein Thema und wiederholten sich bei den einzelnen Veranstaltungen. So war den Teilnehmenden Ordnung, Pflege, Sauberkeit, Abfall/ -entsorgung, Toiletten und Wasser/ Trinkwasser wichtig.

Im Workshop 1 waren Lärmessionen ein stark diskutierter Gegenstand. Mit der Ausstattung der Viaduktbögen mit Sportgeräten, sowie den Ausbau des Parkplatzes vor dem Sportlerheim des SV Leipzig Ost 1858 e.V. für eine sportliche Mehrfachnutzung wurden Beeinträchtigungen befürchtet. Dass aber auch die Straßenbahn ab 4.30 Uhr für einige die Nacht enden lässt, kam ebenso zur Sprache. Neben dem Viadukt wurde auch der Dorfanger rund um die Kita ins Auge gefasst. Das Linden-Rondell ist zwar ein geschütztes Gartendenkmal, soll aber eine Aufwertung erhalten, gern mit mehr Wasser und weniger Autos, so die Teilnehmenden.

Streitpunkt Gartenparzellen

Am Workshop 3 nahmen viele Gartenfreund*innen des KGV „Immergrün“ e.V. und KGV „Kultur“ e.V. teil. Über den Parkbogen sollen die einzelnen Vereinsareale und somit der gesamte Gartenpark Südost besser erschlossen werden. So waren die Rampen und deren Lage ein großes Thema an diesem Abend. Ein Streitpunkt waren die Gärten des KGV „Kultur“ e.V., welche sich noch auf dem Bahndamm befinden. Denn für die geplante Rampe in diesen KGV hinein müssten fünf davon weichen. Der Vorstand des KGV hatte für das Parkbogenprojekt auch schon Parzellen gesperrt und nicht weiter verpachtet. Es stellte sich zum Termin allerdings heraus, dass sich das Projekt weiterentwickelt und die gesperrten Gärten nun nicht mehr im Fokus liegen. Diese Diskussion konnte am Abend nicht abgeschlossen werden. Zur Klärung sollten im August weitere Gespräche geführt werden.
Das Thema ist auch weniger problematisch, weil der Abschnitt  Gartenpark Süd noch als „Ideenteil“ gilt. Hier ist noch sehr wenig in trockenen Tüchern, dessen bauliche Umsetzung wird auch nicht vor 2024 stattfinden und ist auch abhängig von weiteren finanziellen Mitteln. Es ist da also noch viel Zeit für Abstimmungen.

Die beiden „Realisierungsteile“ Sellerhäuer Viadukt und Abschnitt Polygraph werden demnächst aber definitiv fortgesetzt. Noch bremsen die Bauarbeiten an der Brücke über die Theodor-Neubauer-Straße. Ab Herbst gibt es aber Bautätigkeiten um die beiden Bogenbrücken. Ab Frühjahr folgen dann Arbeiten im Bereich zwischen Eisenbahnstraße und  Liselotte-Herrmann-Straße, zeitlich versetzt folgt dann der Bereich um die ehemalige S-Bahnstation Anger-Crottendorf.

Streiten um des Streitens Willen?

Wohl des hohen Durchschnittsalters im WS3 und 4 geschuldet, wurden da die Forderungen nach Angeboten für Senior*innen laut. Was auch völlig verständlich war, wenn über Sport- und Spielangebote für Junggebliebene, Matschstrecken für Kleinkinder sowie über modernes Zeug wie „urban gardening“ gesprochen wird. Weniger verständlich war allerdings die Forderung nach Separees für Menschen im hohem Alter. Schließlich würden sie sich nur dort wohlfühlen. Dies ist wenig verständlich, weil wir als Gesellschaft doch eigentlich darüber hinweg sind, Menschen zu separieren (Kinder in die Kita, Senior*innen ins Heim und alle anderen auf Arbeit). Auch Senior*innen sind Teil der Gesellschaft und sollen sich in dieser bewegen und an ihr teilhaben.
Außerdem ist es wenig verständlich, weil der Trintiatisplatz eben genau so ein Separee ist – nur eben nicht für Senior*innen. Er wird häufig von einer anderen Klientel genutzt. Warum sollte dies am Parkbogen  anders sein? Warum fordert man Separees am Parkbogen, wenn man den Trintiatisplatz aus genannten Gründen doch ablehnt?

Ebenso unverständlich war das Auftreten einer ca. 20-köpfigen Gruppe überwiegend Senior*innen im vierten Workshop. Dort produzierte sich diese –  wohl abgesprochen, angestachelt oder entsandt – und brachte ihre Ablehnung gegenüber dem ganzen Parkbogenprojekt zum Ausdruck. Man fürchte Eisenbahnstraßenverhältnisse. Man solle doch mit dem Geld was „positives, praktisches“ für die Bürger*innen im Stadtteil machen, wie eine „Einschienenbahn“. Niemand hätte mit ihnen geredet. Und: „Wer will denn eigentlich diesen Park?“

Wahrscheinlich die Menschen, die an den drei Workshops zuvor teilgenommen haben, könnte man flapsig antworten. A.W. Faust, der die bisherige, konstruktive Arbeit immer sehr lobte, war von dieser Situation brüskiert. Er fand jedoch die richtigen Worte, denn: „Es ist die allgemeine Frage, wie wir Zusammenleben wollen. Das muss ausgehandelt werden.“

Und dieser Satz erinnert an ein Banner mit dem der Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V. seit Jahren durch den Stadtteil tingelt. „Wie willst DU leben?“, ist die klare Aufforderung sich an einem Diskurs zu beteiligen. Wie die Gruppe dann darauf kam, dass niemand mit ihnen geredet hätte, bleibt offen. Die Angebote waren da. Das Projekt Parkbogen gibt es seit 2013, der Stadtrat beschloss den Bau 2017. Die lokalen Medien sowie der ACA berichteten regelmäßig. Der Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V. ist  der Ansprechpartner vor Ort.

Mit Blick auf all das passt dann noch ein Bonmot, welches hier und da gelegentlich zu hören ist: „Niemand kann einem das Interesse am eigenen Stadtteil abnehmen.“





"Nach diesem monatelangen Kampf war bei uns die Luft raus"

  • Veröffentlicht: Sonntag, 09. Oktober 2022 21:00

In diesem Jahr widmet sich der ACA dem Themenschwerpunkt Mieten. Nach der Vorstellung der Mieterinitiative VoNO!via in der Frühjahrsausgabe geht es nun hier um die Gentrifizierung – „den sozioökonomischen Strukturwandel großstädtischer Viertel durch eine Attraktivitätssteigerung zugunsten zahlungskräftigerer Eigentümer und Mieter und deren anschließenden Zuzug“. (Wikipedia)

Der ACA sprach im Rahmen des diesjährigen Themenschwerpunktes mit Sandra Wehlisch, die gleich mehrfach ihre Erfahrungen mit dem Strukturwandel und dem überdrehten Immobilienmarkt im Leipziger Osten gemacht hat.


Sandra, Du warst lange im Leipziger Osten als Mitglied der „Zündkerzenwerkstatt“ bekannt. Was war die „Zündkerzenwerkstatt“?
Die „Zündkerzenwerkstatt- Kunst.Kultur.Handwerk.“ war eine Ateliergemeinschaft.  Sie bestand aus Künstler*innen aus den Bereichen Holzbildhauerei, Illustration/ Grafik, Malerei und Musik sowie Kunsthandwerkern und Handwerkern aus den Bereichen, Tischlerei, Holzspielzeug, Tattoo, Schneiderei, und Fahrradbau. Seit 2012 hatten ca. 15 Menschen im Hinterhofgebäude der Dresdner Straße 84 ihre Ateliers und Werkstätten. Zudem haben wir unsere Räume und den Hinterhof für Veranstaltungen, Ausstellungen Flohmärkte, Sommerfeste, Lesungen, Konzerte geöffnet.

Wir müssen leider in der Vergangenheit sprechen. Was ist passiert?
Das Hinterhofgelände mit dem Ateliergebäude, Garten, Garagen sowie Nebengebäuden wurde 2021 verkauft. Das Vorderhaus, das „Goldenes Lämmchen“, gehört nach wie vor unserem ehemaligen Vermieter. Der neue Besitzer hat zudem den Hinterhof der Dresdner Straße 82, das ehemalige „Vereinshaus Leipziger Osten“, gekauft, so dass zwei grüne Park- und Gartengrundstücke nun einem Wohnensemble „Neubauten mit Tiefgaragen“ weichen müssen. Alle Bäume sollen gefällt werden. Wer die Grundstücke kennt, weiß, um wie viel Natur mit wertvollem Baum- und Strauchbestand es sich handelt.  Wir sind im Oktober 2021 ausgezogen, momentan steht das Gebäude noch. Es ist allerdings leer.

Habt Ihr inzwischen einen anderen Ort gefunden? Was konntet Ihr dort hinüber retten?
Leider haben wir kein Gebäude für die gesamte „Zündkerzenwerkstatt“ gefunden. Unsere Gemeinschaft hat sich getrennt. Einige haben immer noch keinen neuen Ort gefunden. Ich selbst zusammen mit Daniel Skowronek („Zündwerk Leipzig“) sowie unser Tischler sind im Kunst- und Gewerbehof HP7, in der Hans-Poeche-Straße im Graphischen Vier-tel, untergekommen – gerade noch am Rand vom Leipziger Osten. Wir wären auch gerne in die Ostwache gegangen. Aber leider ist dort noch nicht absehbar, wann die Räume bezogen werden können. Die Warteliste der Interessierten ist auch lang.

War und ist euch ein Standort im Leipziger Osten wichtig?
Wir wollten alle gern im Leipziger Osten bleiben. Es hat sich dort aber viel verändert. Zugunsten von Neubauten mussten viele tolle kleine Manufakturen, Werkstätten und Ateliers weichen. Was so gesehen auch ein Verlust für den Leipziger Osten ist, zumindest was den Kultur- und Kunstbereich betrifft. Sicher ist Wohnen wichtig, aber gerade die kleinen Nischenbereiche sind es doch, die ein Viertel erst lebenswert und interessant machen. Und sei es ein grüner Atelierhinterhof, der temporär zu Veranstaltungen einlädt.
Kerstin Köppen (Holzbildhauerin) war gleich zweifach von diesem Wandel betroffen. Sie hat nicht nur ihre Räume in der „Zündkerzenwerkstatt“ verloren, sondern auch ihre Werkstatt in der Göschenstraße. Das war ein Gebäude in dem es auch viele Proberäume für Bands gab und u.a. auch die Schallplattenmanufaktur Randmuzik lange Jahre arbeitete. Kerstin Köppen betreibt mittlerweile den „Blauer Sand – Raum für Gemischtes“ in der Trinitatis-, Ecke Peilickestraße in Anger-Crottendorf.

Was Dich im künstlerischen Bereich ereilte, traf dich dann auch noch im Privaten.
Ja tatsächlich. Wir hatten gerade den langwierigen Auszug aus dem Atelier und die schwierige Suche nach neuen Räumen hinter uns gebracht und kamen gerade dazu ein wenig durchzuatmen, da wurde uns mitgeteilt, dass unser Wohnhaus in der Zweinaundorfer Straße verkauft wird.

Das kam überraschend?
Zu unserer Verwaltung hatten wir bisher immer ein gutes Verhältnis. Wir wohnen schon sehr lange im Haus und standen auch regelmäßig im positiven Austausch. Anfangs hieß es nur, dass die Balkone neu gemacht werden müssen. Vor einem Jahr dann wurde uns der Zugang zu den Balkonen gesperrt. Die Verwaltung teilte uns mit, der Eigentümer kümmerte sich um einen Kredit. Das hat uns schon aufhorchen lassen. Die Rückfassade des Hauses sollte in diesem Zuge auch gemacht werden. Mehrere Mietparteien haben daraufhin mehrmals im Jahr bei der Verwaltung nachgefragt, wann es denn nun endlich losgeht. Wir wurden immer hingehalten. Es hieß immer, dass der Kredit bewilligt wurde und es nun bald losgeht. Wir haben natürlich auch ganz direkt gefragt, ob unser Haus verkauft werden soll, da wir uns natürlich Sorgen gemacht haben. Mehrmals wurde dies verneint.

Und wider Erwartens, was ist passiert?
Plötzlich hieß es, dass ein Bankbeamter für die Bewilligung des Kredites im Zuge der Sanierung der Balkone Zugang zu den Wohnungen benötigt. Eigentlich ein übliches Prozedere. Als der vermeintliche Bankbeamte mit unserer Verwalterin vor Ort war und mehr Interesse an den Wohnräumen als an den Balkonen hatte, kam uns das irgendwie seltsam vor. Auch da fragten wir direkt nach einem Verkauf des Gebäudes und wieder wurde verneint.

Wir haben daraufhin im Internet recherchiert. Nur zwei Tage später haben wir die Verkaufsanzeige unseres Hauses auf den gängigen Immobilienportalen gefunden – für 1,35 Millionen Euro. Der Kontakt war eine Immobilienfirma, auf deren Seiten wir dann das Foto des „vermeintlichen Bankbeamten“ gefunden haben. Der war natürlich ein Makler! Die Anzeige war nur zwei Wochen online, dann war das Haus verkauft. Eigentlich waren wir bis dato mit unserer Hausverwaltung sehr zufrieden aber das war dann doch sehr schockierend. Natürlich ist die Hausverwaltung in erster Linie ihrem Auftraggeber verpflichtet, aber hier handelt es sich tatsächlich um bewusste Täuschung der Mietparteien.

Wir haben dann im Mai 2022 einen Brief erhalten, in dem mitgeteilt wurde, dass das Haus verkauft wurde. Allerdings haben wir immer noch keinerlei Information darüber, wer der neue Besitzer ist. Was wir momentan wissen, ist, dass die Wohnungen neu vermessen werden sollen. Anscheinend will der neue Besitzer mit dem Umbau in zwei Jahren beginnen und aus den großen Wohnungen kleinere machen. Ein Brief an unsere Hausverwaltung, in der wir nach Auskünften zum neuen Besitzer und seinen Vorhaben baten, blieb unbeantwortet. In der Verkaufsanzeige stand, dass die Bäder und die Heizung neu gemacht werden müssen, Balkone und rückwärtige Fassade standen sowieso an. Keine Antwort der Hausverwaltung besagt natürlich auch so einiges. Uns ist klar, dass mit den Umbaumaßnahmen und der Verkleinerung der Wohnungen eine Entmietung der jetzigen Bewohner*innen einhergeht.

Habt Ihr Euch dem entgegen gestellt?
Zunächst einmal haben wir die Verkaufsanzeige und das Prospekt der „Sozialen Erhaltungssatzung“ der Stadt Leipzig in den Hausflur gehangen, um die Nachbarschaft zu informieren. Das wurde dann erst einmal versucht abzureißen, von wem, weiß ich nicht. Leider klappte die Mobilisierung nicht so ganz. Viele fügen sich in ihr Schicksal und ich selbst bin schon bei der „Zündkerzenwerkstatt“ gegen geschlossene Türen gerannt. Dort hatten wir tatsächlich auf vielfältigen Wegen versucht, die Stadt ins Boot zu holen. Nach diesem monatelangen Kampf war auch bei uns die Luft raus, um noch einmal den Kampf von vorn zu beginnen.

Wir haben aber Kontakt zum Amt für Wohnungsbau- und Stadterneuerung (AWS) aufgenommen. Die „Soziale Erhaltungssatzung“ befasst sich mit Genehmigungskriterien für die Beurteilung von Bauvorhaben, mit Immobilienverkäufen und anstehenden Sanierungen in bestimmten Milieuschutzgebieten. Dort wurden wir zunächst einmal beraten. Wir haben den Hausverkauf gemeldet. So besteht die Möglichkeit noch vor der Bauphase zu prüfen, ob nur notwendige Dinge umgesetzt werden. Eine Grundrissänderungen und somit die Verkleinerung der Wohnungen wird da z.B. ausgeschlossen. Ob uns das alles als Mieter*innen vor der Entmietung schützt, ist allerdings fraglich.

Was rätst du Betroffenen?
Trotz allem rate ich betroffenen Hausgemeinschaften zusammen zu agieren, ihren Fall publik zu machen. Wir kennen andere Beispiele z.B. die Augustenstraße 13 oder die Harnackstraße 10 in Reudnitz. Nutzt die „Soziale Erhaltungssatzung“ der Stadt Leipzig und den Bonus des Milieuschutzgebietes. Dort heißt es schließlich: „Erhalten wir unsere Wohnviertel“. Hilfe sollte man klar einfordern! Ich hab dort einige nützliche Tipps erhalten.  Meldet Euch auf jeden Fall auch beim Mieterschutzbund! Laut werden, ist die Chance gehört zu werden!

Trotzdem glaube ich, dass es immer noch zu viele Lücken und Nischen, sowie zu wenige Kontrollinstanzen gibt. Zudem sollte das Hauptinteresse aller – nicht nur der Stadtverwaltung – bei den Menschen liegen, den Mieter*innen vor Ort, die aus ihren angestammten Vierteln womöglich vertrieben und an den Rand gedrängt werden. Ich hoffe nun das Beste.

Die „Soziale Erhaltungssatzung“, auch Milieuschutzsatzung genannt, gilt seit Juli 2020 für sechs Gebiete in Leipzig, darunter mit dem Gebiet „Am Lene-Voigt-Park“ auch für große Teile von Anger-Crottendorf.

Das Ziel einer solchen städtebaurechtlichen Satzung besteht darin, die ansässige Bevölkerung vor Verdrängungsprozessen zu schützen, die vor allem durch bestimmte Modernisierungsmaßnahmen an Wohngebäuden und in Wohnungen verursacht werden. Vorhandener Wohnraum darf in Sozialen Erhaltungsgebieten nicht in einer Weise verändert werden, dass er für die im Gebiet ansässigen Bevölkerungsgruppen nicht mehr geeignet ist. Darum müssen bauliche Änderungen und Nutzungsänderungen sowie Rückbauvorhaben vorab seitens der Stadt genehmigt werden.

Seit April 2022 gelten die Sozialen Erhaltungssatzungen zudem in Gebieten Plagwitz/ Kleinzschocher  und Leutzsch.

Mehr Informationen zur „Sozialen Erhaltungssatzung“, unter:
www.is.gd/d0Umjl

 



Der Salon der Zukunft

  • Veröffentlicht: Montag, 03. Oktober 2022 17:50

Nichts macht so sehr den Klimawandel persönlich erfahrbar wie eine Hitzewelle. Diesen Sommer wurden in Deutschland erneut Höchstwerte von knapp 40°C erreicht. Insbesondere Städte wie Leipzig sind davon betroffen, da große versiegelte Flächen durch den Wärmeinseleffekt die Temperaturen zusätzlich steigen lassen. Während einige das Privileg klimatisierter Räume haben, müssen andere mit ihrem Leben bezahlen. Zwischen 2018 und 2020 sind in Deutschland mehr als 19.000 Menschen an den Auswirkungen der Hitzewellen gestorben.

Was kommt auf uns zu?

Alle sieben Jahre fasst der Weltklimarat (IPCC) den aktuellen Stand der Wissenschaft zum Klimawandel in seinen Sachstandsberichten zusammen. Die Zusammenfassungen für politische Entscheidungsträger*innen, die in allen Sachstandsberichten enthalten sind, werden dabei Satz für Satz von den Regierungen in einer Vollversammlung unter dem Vorsitz der Wissenschaftler*innen verabschiedet. Dadurch wird ein Standard erreicht, der sich in den Prognosen eher als zu optimistisch für die Menschheit erweist.   
Der letzte Weltklimarat 2021/2022 kam dabei zu folgendem Fazit: 1,5°C Erderwärmung wird in weniger als zehn Jahren wohl erreicht sein. Selbst eine Erderwärmung auf unter 2,0°C zu beschränken wird in naher Zukunft unwahrscheinlich, sofern zeitnah keine signifikante Trendumkehr erfolgt. Derzeitige Zusagen zum Pariser Klimaabkommen führen zu einer Erderwärmung von ca. 2,5°C. Was heißt das konkret?

Auf 34,1 % der Landfläche wird es so heiß sein, dass Menschen an mindestens 20 Tagen im Jahr nicht mehr ohne Risiko vor die Tür gehen können. Legt man die aktuelle globale Bevölkerungsverteilung zugrunde, sind davon mehr als 50% der Menschheit betroffen. Während Europa diesbezüglich verschont wird, wird in großen Teilen der USA und China an mehr als 50 Tagen die Grenze zur tödlichen Hitze überschritten werden. Am meisten müssen jedoch die Menschen am Äquator darunter leiden, diejenigen, die am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben. Nichtsdestotrotz wird die Zahl der Hitzetoten auch in Deutschland weiter steigen, wovon insbesondere ältere Menschen oder Menschen mit Gefäßkrankheiten betroffen sein werden. Dabei ist hervorzuheben, dass in unseren Breiten der Anstieg der Durchschnittstemperatur deutlich über 2,5°C liegen wird. Schon jetzt ist der Jahresdurchschnitt um knapp 2,0°C gegenüber 1960 erhöht. Da Extremwerte stärker beeinflusst werden, werden in Deutschland voraussichtlich Temperaturen jenseits der 45°C Grenze erreicht werden und dann kein historisch einmaliges Ereignis bleiben.

In Europa wird sich noch ein weiteres Problem deutlich bemerkbar machen: Dürren. Das Helmholtz Zentrum für Umweltforschung aus Leipzig hat vor kurzem eine Studie dazu heraus gebracht. Bei einer Erderwärmung von ca. 2,5°C werden sich Dürreperioden, wie wir sie von 2018 bis 2020 kennen, voraussichtlich auf durchschnittlich 100 Monate ausdehnen und 50% von Europa betreffen. Insbesondere in Südeuropa wird die Wasserversorgung ein großes Problem werden. Aber auch in Deutschland werden wir uns langfristig auf Wassersparmaßnahmen im Alltag einstellen müssen.

Zudem gibt es Herausforderungen jenseits der ökologischen Krisen. Ein Blick auf die Alterspyramide Deutschlands zeigt: Unsere Gesellschaft wird in den nächsten Jahren vor enorme Herausforderungen gestellt. Derzeit gibt es 16,6 Millionen Menschen im Alter von 67+ Lebensjahren. Dies entspricht 20% der Bevölkerung. Bis 2040 wird sich diese Anzahl voraussichtlich auf 21,4 Millionen erhöhen und 26% der Bevölkerung ausmachen. Damit stellt sich die Frage, wie Altersarmut in breiten Teilen der Bevölkerung verhindert werden kann. Zudem gibt es schon jetzt einen Mangel an Pflegekräften in Altersheimen und Krankenhäusern.

Eines ist klar: Entweder wird es zukünftig verstärkt zu Konflikten zwischen Arm und Reich kommen oder wir schaffen es, uns als Menschheit zusammenzuraufen, um den Klimawandel soweit zu verlangsamen, dass es eine Zukunft für Alle geben kann.

Lösungsansätze jenseits der materiellen Wachstumslogik

Wie könnte eine klimagerechte Welt aussehen, in der Sozialpolitik nicht gegen Umweltpolitik ausgespielt wird? Dazu hat das Konzeptwerk Neue Ökonomie für 2048 eine Vision mit über 200 Partner*innen entworfen. Das zugehörige Buch „Zukunft für alle“ ist als pdf im Internet kostenlos zugänglich. Es zeigt, was wir gewinnen könnten, wenn wir den Mut haben, uns für Klimagerechtigkeit einzusetzen, aber auch, was schon alles da ist.

Leider werden Lösungsansätze jenseits der Wachstumslogik viel zu wenig verbreitet. Deshalb haben sich die Scientists for Future Leipzig, Churches for Future Leipzig, der Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V., der Ostwache Leipzig e.V., die Dresdner59 und die Dreifaltigkeitskirchgemeinde zusammen getan. Mit einer Mischung aus Konzert, Kurzvorträgen und interaktiven Formaten werden im Rahmen des Salons der Zukunft Konzepte für den Wandel vor Ort vorgestellt. Dabei werden auch Initiativen und Projekte aus dem Leipziger Raum mit Vorbildcharakter eingebunden.

Der nächste Salon der Zukunft wird am 8. Oktober von 15 bis 17 Uhr in der Trinitatiskirche (Theodor-Neubauer-Straße 16) im Rahmen der OSTLichter stattfinden. Thema wird sein: „Gemeinsam genießen statt einsam verzichten“. Wir laden Sie herzlich dazu ein. Bringen Sie ihre Freunde und Freundinnen mit. Die Veranstaltung ist kostenlos. Mehr Informationen sind auf der Webseite der Scientists for Future Leipzig zu finden, unter: www.s4f-leipzig.de/salon

Stefan Zahn, Salon der Zukunft



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