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Veröffentlicht: Sonntag, 27. März 2022 17:56
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Die Geschichte von Anger-Crottendorf ist schnell erzählt! Oder?
Geschichten aus dem Stadtteil beginnen oft mit den Worten: "Ich wohne hier schon seit 19xx..." und dann wird erzählt: vom Einzug in den Neubau, von der Eroberung der Kleingärten, von der Arbeit im VEB Polygraph und so weiter. Sie enden mit Veränderungen im persönlichem Alltag und im Stadtbild.
Veränderungen gehören zum Leben dazu, genau so wie sich auch die Stadt stets verändert hat. Was bleibt sind die Geschichten der Menschen über ihr Leben im Stadtteil.
Eine personelle Veränderung gibt es auch bei den historischen Geschichten, die den Anger-Crottendorfer Anzeiger bereichern. Der Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V. bedankt sich bei Dr. Manfred Maas für die langjährige Unterstützung.
Den neuen alten Geschichten spürt ab sofort die Arbeitsgemeinschaft Stadtteil-geschichte des Bürgervereins Anger-Crottendorf e.V. nach und schreibt sie auf. Die AG verantwortet nun Karin Posiege, die bisher schon hinter den Kulissen arbeitete. So steuerte sie die historischen Inhalte bei, die dann sehr unterhaltsam während der Fahrt im Quartiersbus im vergangenen September präsentiert wurden. Wer dabei war, wird sich schmunzelnd daran erinnern.
Wer die AG Stadtteilgeschichte unterstützen möchte und schon immer mal das neue Stadtarchiv von innen sehen wollte, kann sich gern an den Bürgerverein wenden. Die Kontaktdaten und ein Kontakrformular findet sich hier: https://bv-anger-crottendorf.de/joomla/kontakt
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Veröffentlicht: Sonntag, 27. März 2022 17:49
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In Anger-Crottendorf ist einiges los – der Parkbogen Ost wird gebaut, die alte Karl-Krause-Fabrik wird saniert, die Ostwache geht in die Konzeptvergabe und ein Schulneubau ist in Planung. Jedoch passieren nicht alle Dinge einfach so und ohne die Beteiligung der Bürger*innen – es gibt Möglichkeiten der Mitgestaltung! Und genau dafür ist seit November 2021 das sogenannte Nachbarschaftsmana gement Anger-Crottendorf eingerichtet worden. Für drei der Baustellen im Stadtteil dient diese Stelle als Mittler*in zwischen der Nachbarschaft und der Stadtverwaltung.
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rste Baustelle ist die Ostwache, die nun schon seit einigen Jahren größtenteils leer steht und auf neue Nutzungen wartet. Der Ostwache Leipzig e.V. bemüht sich um eine Nachnutzung unter Berücksichtigung möglichst vieler Interessen. Dort sollen Werkstätten, ein Café, Sport- und Beratungsangebote, ein Seniorentreff und vieles mehr Platz finden. Im Laufe des ersten Halbjahres wird voraussichtlich die Ausschreibung durch die Stadtverwaltung Leipzig veröffentlicht und der Verein wird ein Konzept einreichen, was möglichst viele Wünsche aus der Nachbarschaft abdecken soll. Für die Konzeption und Ideen freut sich der Ostwache Leipzig e.V. über Interessent*innen und Unterstützung.
Zweite „Baustelle“ ist der Platz zwischen der alten Feuerwache und der Karl-Krause-Fabrik. Der Platz wird 2023 Thema eines Wettbewerbs sein. Idee ist es den erweiterten Kreuzungsbereich als „Eingangstor“ vom Parkbogen Ost nach Anger-Crottendorf und Adresse für die neue Schule und auch das Nachbarschaftszentrum werden zu lassen. Auch hier ist die Anwohnerschaft gefragt. Wie gestaltet sich ein multifunktionaler Stadtplatz? Ein Stadtteilgarten? Ein Spielplatz? Ein Café? Schachtische oder eine Tischtennisplatte? Wie integrieren sich Rad- und Gehweg, Parkplätze und Stadtmobiliar? Ideen für die zukünftige Gestaltung bis hin zur Namensgebung – im Moment ist es der Arbeitstitel „Polygraphplatz“ – für den Platz sollen in diesem Jahr gesammelt werden. Die Ideen und Anregungen fließen in die Auslobungsunterlagen für den Wettbewerb ein. Im folgenden Jahr werden dann von Stadtplaner*innen und Landschaftsarchitekt*innen Entwürfe entstehen. Auftakt für die Beteiligung wird eine Ausstellung am 14. Mai zum „Tag der Städtebauförderung“ sein, die zu kreativen Ideen anregen soll. In einer Werkstattwoche im Juni wird dann mit allen Interessierten an dieser einmaligen Chance für Anger-Crottendorf gearbeitet.
Die dritte „Baustelle“ ist schon am sichtbarsten: Der Umbau der ehemaligen Bahntrasse zum Parkbogen Ost. Die Planungen hierfür sind – auch unter Einbeziehung der Stadtteilgesellschaft – weit vorangeschritten. In einigen Teilbereichen wird die Verwaltung nochmals zum Austausch einladen und dann ab dem dritten Quartal 2022 die ersten Bauabschnitte beginnen. Zwei große zusammenhängende Abschnitte werden bis 2024 fertiggestellt. Mehr Information dazu im Forum Leipziger Osten.
Nachbarschaftsmanagement
Michel Roßner
Termine 2022 des Nachbarschaftsmanagements Anger-Crottendorf
31. März, 17 - 19:30 Uhr Forum Leipziger Osten (voraussichtlich digital) Informationen zum Planungsstand Parkbogen Ost, Bauablauf und Zeitplan, Vorstellung des „Nachbarschaftsmanagements Anger-Crottendorf“ sowie der Beauftragten für die Beteiligungsformate am Sellerhäuser Bogen und deren Aufgaben, weitere Punkte werden noch bekannt gegeben
14. Mai, 11 - 19 Uhr Tag der Städtebauförderung an der alten Feuerwache Ausstellungen, Rundgänge und Rundfahrten, Informationsstände, Musik, u.v.m.
13. - 17. Juni Bürger*innen-Werkstatt kreative Formate zur Planung der Platzgestaltung
7. Oktober Stadtteilversammlung zur Vorstellung der Planungsergebnisse
ab 6. April, jeden Mittwoch zwischen 16 - 18 Uhr offenes Büro in der Ostwache „Ideenladen Polygraphplatz“
Weiter Infos und Rückfragen zum Wettbewerb und Bürger*innen-Werkstatt gerne an: polygraphplatz[at]posteo.de
Direkte Fragen zum Parkbogen Ost auch gerne an: parkbogen[at]leipzig.de |
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Veröffentlicht: Sonntag, 27. März 2022 17:40
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Der Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V. ist dafür bekannt für seine Ziele weit zu gehen – manchmal sogar bis an die Schmerzgrenze. Heute: Sächsischer Landtag.
Denn im hohen sächsischen Haus wurde der Bürgerverein in der Sitzung am 22. Dezember 2021 erwähnt, allerdings im völlig falschen, wirren Zusammenhängen. Mittendrin: Ronald Pohle.
Das vergangene Jahr war geprägt von Corona-Protesten, die in Teilen gewalttätig waren. Die Polizei wirkte überfordert, blieb passiv oder überzog gleich den Gegenprotest mit Maßnahmen. Diese Umstände nahm DIE LINKE im sächsischen Landtag zum Anlass und beantragte die aktuelle Stunde unter dem Titel: "Von Pegida-Aufmärschen bis zu Corona- Protesten: Sachsen durch CDU-geführte Staatsregierung nicht zum „Land der Verharmloser“ machen lassen – zivilgesellschaftliche Bündnisse für Solidarität in der Krise unterstützen!"
Kerstin Köditz (DIE LINKE) eröffnete die aktuelle Stunde und beschrieb in ihrer Rede ziemlich genau die „sächsischen Verhältnisse“. Sie erinnerte an das Jahr 2014 als der damalige CDU-Innnemminister Markus Ulbig (CDU) in einem Zeitungsinterview zum Thema Pegida sagte: „Man könne ,nicht pauschal gegen Demonstranten sein, die ihre Meinung sagen‘.“ An den Inhalten von Pegida hatte Ulbig damals nichts auszusetzen. „Das Interview war der Auftakt einer Umarmungs-Strategie, die man als ,Dialog‘ verbrämt. Plötzlich tat die Regierung so, als gäbe es keine Neonazis, Rassisten und Hooligans, sondern ,besorgte Bürger‘, die unser aller Verständnis und viel politische Fürsorge verdient hätten“, so Köditz. Seit Mai 2021 wird Pegida durch den sächsischen Verfassungsschutz als „erwiesene extremistische Bestrebung“ eingestuft und beobachtet. Köditz spannte dann den dann den Bogen zu den heutigen Corona-Protesten. „In Sachsen ist eine spezielle Protestkultur entstanden. Aufmärsche werden zu ,Spaziergängen‘ verharmlost, der Montag bevorzugt und anmaßend behauptet, man sei ,das Volk‘. Es gibt keine Abgrenzung gegenüber Rechtsaußen, das Versammlungsrecht wird gebrochen, Drohungen werden gegen Amtsträger und Politikerinnen ausgestoßen, Medienschaffende, Andersdenkende und die Polizei angegriffen.“ Ihr Fraktionsvorsitzende Rico Gebhardt erkannte die Demokratie-Krise: „Sachsen hat eine mobilisierbare rechte Bürgergesellschaft, weil die CDU und die Behörden jahrelang rechte Strukturen toleriert und sogar geleugnet haben.“ Und Valentin Lippmann (Bündnis 90/ Die Grünen) forderte in seinem Redebeitrag: „Solidarität mit denen die für die Demokratie eintreten“, und „eine Stärkung von denjenigen, die sich Rechtsextremen und Demokratiefeinden entgegenstellen, auf der Straße wie im Netz.“ Denn: „Die Zivilgesellschaft ist das Fundament unseres Zusammenlebens.“
Für die CDU sprach Innenpolitiker Ronald Pohle. Mit süffisantem Ton und einer bemerkenswerten Körpersprache suchte er die Schuldigen für die „sächsischen Verhältnisse“ bei den verschiedenen Koalitionspartnern der vergangenen Jahre. Von ihm kein Wort dazu, dass die CDU über dreißig Jahre lang die Ministerpräsidenten und die Innenminister stellt – zwei Ämter mit maximaler Verantwortung. In Tradition der bisherigen Innenminister wollte Pohle zudem Pegida als Teil der Zivilgesellschaft nicht*ausschließen und brachte ebenfalls kein Wort zu deren Inhalten. Den Grund für die Spaltung der Gesellschaft sah er in der Demokratieauffassung linker Bündnispartner und zitierte als vermeintlichen Beweis aus Reden des Leipziger Anwalts Jürgen Kasek. Und Pohle ergänzte noch: „Sprache ist verräterisch.“ Zur Erinnerung: Im Jahr 2017 verglich Ronald Pohle Flüchtlinge mit „invasiven Arten“.
Das Ende der aktuellen Stunde nutzte Pohle noch einmal für eine persönliche Erklärung. Die Mahnung des Landtagspräsidenten, persönliche Erklärungen sind nur zulässig um Aussagen zurückzuweisen oder richtig zu stellen, nahm Pohle zwar zur Kenntnis, setzte sich aber darüber hinweg. Er zitierte hastig aus dem vorangestellten Leserbrief und verortet die Urheberschaft bei „Vertretern von Grünen“. Er verwies dabei auf das Impressum der Homepage des Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V., wo der Brief als solcher benannt im Dezember veröffentlicht wurde. Er kramte damit eine Verschwörungserzählung hervor, die in den letzten Monaten im Stadtteil Auftrieb erhielt und von der lokalen Auto-Lobby verbreitet wurde, der Bürgerverein sei die Vorfeldorganisation einer Partei. Dabei verwechseln Pohle und Auto-Lobby – entweder aus Unkenntnis (Auto-Lobby) oder eben ganz bewusst (Pohle) – zivilgesellschaftliches Engagement mit parteipolitischem Engagement. Pohle zeigt damit wieder das Jahrzehnte alte Problem der sächsischen CDU.
Inzwischen hat sich auch Pohles Parteifreund Jens Lehmann (Mitglied des Bundestages und Leipziger Stadtrat) beim Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V. gemeldet. Der Verein reagierte mit Fragen. Diese blieben bis Redaktionsschluss unbeantwortet. Ebenso unbeantwortet blieben die Fragen des ACA an Ronald Pohle aus dem Juni 2021 zu seinem Verständnis der Demokratie.
Statt auf die Fragen zu antworten und um ggf. Missverständnisse aus dem Weg zu räumen, werden weiter Lügen, Halbwahrheiten und Verschwörungserzählungen bedient und die Opferrolle eingenommen.
Und so hat Rico Gebhardt wohl recht, als er in Richtung der CDU in der aktuellen Stunde rief: „Der sächsische Weg der CDU ist gescheitert. Es ist euer Weg der in die Demokratiekrise geführt hat.“
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Veröffentlicht: Sonntag, 27. März 2022 17:36
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In der letzten Ausgabe berichtete der ACA über die Europäische Mobilitätswoche, während dieser stadtweit verschiedene Projekte stattfanden. In Anger-Crottendorf organisierte der Ostwache Leipzig e.V. und der Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V. einen Quartiersbus. Dieser fuhr am 18. September 2021 durch den Stadtteil und der Zuspruch zeigte, dass eine bessere Erschließung des Stadtteils durch den ÖPNV dringend nötig ist. Dass diese Aktion ohne die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) stattfand, stieß unternehmensintern auf Unbehagen, wie es am Rande einer Aufsichtsratssitzung im letzten Jahr hieß. Man versprach, sich mit dem Thema intensiv zu beschäftigen und das Gespräch zu suchen.
Dieses Gespräch fand am 8. Dezember 2021 statt. Es trafen sich von Seiten der LVB Holger Flache, Andreas Günther und Ekkehard Westphal (zuständig für Netzentwicklung, Gesamtnetzoptimierung und Fahrplangestaltung). Mit dabei waren Ulrike Gebhardt (Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V.), Jupp Traut (Ostwache Leipzig e.V.) und weitere Mitglieder des MiLO.
Die Gruppe war sich einig, dass für Anger-Crottendorf Handlungsbedarf besteht und die seit vielen Jahren bestehende Erschließungslücke geschlossen werden muss. Von Seiten der LVB werden aktuell im Rahmen der Mobilitätsstratiegie 2030 die stadtweiten Netze (Tram und Bus) überplant, um dem bisherigen und zukünftigen Wachstum der Stadt gerecht zu werden. Man möchte damit bessere Angebote schaffen, Stadtrandgebiete erschließen, Takte verdichten und Lücken schließen. Das Ziel: 20 Mio. mehr Fahrgäste pro Jahr.
Diese Überplanung trägt den Titel Netz 24 und zeigt sogleich, dass es zum Fahrplanwechsel 2024/25 viele Neuerungen im ÖPNV geben wird. Auch Anger-Crottendorf wird dann mit bedacht – womit steht noch nicht fest und wird z.Z. intensiv geprüft. Denn eine bessere Erschließung des Stadtteils ist nicht trivial. Es liegt ein breiter Strauß an Ansätzen auf dem Tisch, von der Aufspaltung bestehender Buslinien, eine komplett neue Linie oder ein Flexa-Angebot. Im Hintergrund schwebt dabei auch immer ein gewisser Wirtschaftlichkeitsdruck, der bisher eine Lösung behindert hat.
Man versprach im Kontakt zu bleiben und sich spätestens im April 2022 wieder auszutauschen. An der kommenden Europäischen Mobilitätswoche im September möchte sich die LVB beteiligen und einen Testbetrieb anstreben, sofern sich die eine oder andere Lösung heraus kristallisiert. Dazu und auch zur Reform Netz 24 wird es dann intensive Öffentlichkeitsarbeit und Nutzer*innenbefragungen geben.
Es geht also voran und das Ziel ist fast erreicht!