Aktuelles

Kita “Sonnenblume” wird neu gebaut

Zum “Tag des offenen Denkmals” lud die Stadtverwaltung am 8. September 2024 in die Kita “Sonnenblume” in der Krönerstraße 43. “Der in die Jahre gekommene Kindergarten soll unter Einbindung der qualitätvollen Klinkerreliefs neu gedacht werden. Die Führung zeigt den Planungs- und Ideenstand und stellt den Altbau vor.” Mit diesen Worten kündigte man die Veranstaltung an. Der Typenbau aus der Serie 66, der von 1968-1969 auf großzügiger Fläche gebaut und mit baugebundener Kunst nach Entwürfen von Max Uhlig aufgewertet wurde, welche Szenen aus dem Musikmärchen „Peter und der Wolf“ zeigt, liegt seit Sommer 2021 im Dornröschenschlaf. Die Einrichtung musste aufgrund massiver baulicher Mängel am Bestandsgebäude ausgelagert werden und befindet sich seitdem in einem Interimsgebäude in der Leonhardt-Frank-Straße in Sellerhausen.

Die neue Kita “Sonnenblume: Das Bestandsgebäude wird durch einen Neubau an selbiger Stelle ersetzt. Ein Anbau ergänzt das Ensemble. Der grüne Außenbereich bleibt weitestgehend erhalten. Draufsicht aus südöstlicher Richtung.
Grafik: Dohle+Lohse Architekten

Und bei dem Rundgang um und durch das Haus war der Mitarbeiter des Amtes für Gebäudemanagement auch gar nicht so optimistisch, dass dieser Standort in naher Zukunft wieder belebt wird. Vielmehr richtete man sich darauf ein, dass hier erst einmal nichts weiter passiert. So wurden auch noch die letzten Erdgeschossfenster kurz nach der Veranstaltung zugenagelt.

Hinzu kam, dass in den letzten beiden Jahren der Geburtenrückgang in Leipzig erst richtig spürbar wurde. Inzwischen sind 4.000 Kitaplätze nicht belegt, die Stadtverwaltung steuert dieser Entwicklung entgegen. Es werden – vor allem kleine, alte und unwirtschaftlich zu betreibende – Einrichtungen geschlossen. Neubauten werden auf Eis gelegt oder ganz gestrichen. Vernünftig ist das auch mit Blick auf den städtischen Haushalt, bei dem der Gürtel wesentlich enger geschnallt werden muss. Nicht zu vergessen sei hier aber auch die aktuelle Sächsische Staatsregierung, deren rigider Sparkurs wiederum die Misere noch verschärft hat.

Die neue Kita “Sonnenblume: Blick aus südöstlicher Richtung auf den Anbau mit Eingangsbereich.
Visualisierung: Dohle+Lohse Architekten

Weil das jetzige Interim in Sellerhausen ab 2028 für weitere Auslagerungen im Zuge notwendiger Sanierungen gebraucht wird und die umgebenden Kitas den nötigen Bedarf nicht abdek- ken können, ist somit ein Neubau in der Krönerstraße ab Frühjahr 2026 unumgänglich.

Das neue Gebäude wird 134 Plätze bieten, davon 42 Krippe, 88 Kindergarten, vier Integrationsplätze. Die Planung sieht einen zweigeschossigen nicht unterkellerten und barrierefreien Baukörper in Massivbauweise vor. Der Ersatzneubau erfüllt die Vorgaben des Energiehausstandards 40 und soll über Fernwärme mit Energie versorgt werden. Auf den Dachflächen ist neben einer Dachbegrünung zusätzlich eine PV-Anlage geplant. Das anfallende Niederschlagswasser soll über eine Rigole im Boden vollständig versickern.

Die Haupterschließung für das Gebäude sowie der erforderlichen Pkw-Stellplätze und die Anlieferung der Küche erfolgt über die Krönerstraße Ecke Mascovstraße. Die Gruppenräume sind analog zum Bestand in Richtung Südwest mit Blick in den Garten ausgerichtet. Über einen vorgelagerten Laubengang gelangen die Kinder des Kindergartens aus dem Obergeschoss in den Freibereich. Die Gruppenräume der Krippe befinden sich unmittelbar darunter im Erdgeschoss ebenfalls mit direktem Zugang in den Freibereich. Als pädagogisches Konzept des Nutzers wurde bei der Planung der Gruppen-, Garderoben-, Sanitär- und Flurbereiche ein offenes Konzept berücksichtigt. Die Gruppenräume können durch Türen miteinander verbunden und die Flure und angrenzenden Garderobenbereiche als Spielflure genutzt werden. Für das gemeinsame Essen der Kindergartenkinder wurde im Obergeschoss ein zentraler Bereich, das so genannte Kinderkaffee, vorgesehen. Dieser Essensbereich lässt sich je nach Wetterlage über den Zugang zum Laubengang in Form einer kleinen Terrasse erweitern. Die Terrasse und der Laubengang bilden dabei in erster Linie den erforderlichen Fluchtweg im Brandfall.

Die neue Kita “Sonnenblume: Der Eingangsbereich wird im Neubau auf das südöstliche Ende in der Kröner-, Ecke Mascovstraße verlegt.
Grafik: Dohle+Lohse Architekten

Eine besondere Herausforderung stellt die Planung und Umsetzung zum Erhalt der baugebundenen Kunst dar. Diese gilt es, nach Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde vor Ort, zu sichern und in den Ersatzneubau einzubinden. Die beiden Giebel werden auch das neue Gebäude zieren. Die kleineren Reliefs, welche aktuell noch auf der Gartenseite eingebaut sind, werden auf die nordöstliche Gebäudeseite umziehen.

Die neue Kita “Sonnenblume: Der grüne Außenbereich.
Grafik: Dohle+Lohse Architekten

Hinzu kommt ein kleiner Stadtplatz, der sich auf der Ecke ausdehnen wird, auf der sich bis vor kurzem noch das Baulager für die Fernwärme-Erweiterung befand. Diesen Platz können dann auch alle Menschen nutzen. Die Gesamtkosten der Maßnahme liegen bei rund 10,2 Millionen Euro. Die Inbetriebnahme ist für Juli 2028 geplant. Alter und neuer Betreiber der Kindertagesstätte ist der Volkssolidarität Stadtverband Leipzig e.V. als freier Träger.

Die neue Kita “Sonnenblume: Blick aus westlicher Richtung auf den Gebäudekörper.
Visualisierung: Dohle+Lohse Architekten

Der Stadtrat stimmte am 26. Juni 2025 mit großer Mehrheit dem Neubauvorhaben zu. Nur die Ratsmitglieder der Partei Die Linke enthielten sich. Ihr langjähriger Stadtrat Siegfried Schlegel sprach sich fraktionsintern dafür aus, dass sein Lehrlingsbau, an dem er Ende der 60er Jahre selbst mitbaute, saniert werden soll. Siegfried Schlegel nahm auch an dem o.g. Rundgang zum “Tag des offenen Denkmals” teil. Dabei brachte er natürlich seine Sicht der Dinge den Teilnehmenden näher – auf die für ihn bekannte, sehr ausführliche Art und Weise.

—–

Die Vorlage “Baubeschluss Ersatzneubau Kindertageseinrichtung, Krönerstraße 43” (VIII-DS-00665) mit allen Ansichten, Schnitten und Grundrissen kann runtergeladen werden, unter: www.is.gd/FMkyVa

—–

Der Beitrag „Kita Sonnenblume wird neu gebaut“ von Marcel Pruß erschien erstmals am 01.09.2025 im Anger-Crottendorfer Anzeiger 24/ 2025.

Alle Ausgaben des Stadtteilheftes stehen unter folgendem Link als Download zur Verfügung: www.bv-anger-crottendorf.de/anger-crottendorfer-anzeiger

Untenrum alles neu – Wasser- und Abwasserbauarbeiten im Stadtteil

Mitte Juni begannen die Leipziger Wasserwerke (LWW) eine sehr ausgedehnte Baumaßnahme. Noch bis Mai 2026 wird an der Abwasserinfrastruktur in der Zweinaundorfer Straße zwischen Breite Straße und Wichernstraße in fünf Phasen gebaut. Die “Sanierungsmaßnahmen an der Mischwasserleitung (werden) vorwiegend in geschlossener Bauweise durchgeführt”, so die LWW.

Baustelle Zweinaundorfer Straße.
Foto: ACA

Dennoch machen diese Bauarbeiten eine Vollsperrung der Zweinaundorfer Straße notwendig, was sich auch auf die Wege und Fahrzeiten des Quartierbus auswirkt. Noch bis Mitte September führt die Umleitungsstrecke über die Martinstraße und verlängert damit auch die Fahrzeiten und Anzahl der Haltestellen. Danach wird der westliche Teil der Zweinaundorfer Straße wieder freigegeben und der Bus nimmt seine übliche, kurze Route.

Problemstelle Straßenbahngleise

Der Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V. fragte vor Baubeginn bei den Leipziger Wasserwerken und den Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB) nach, ob bei der Gelegenheit nicht auch die Schienen der Straßenbahn in den Baustellenbereichen ausgebaut werden könnten.

Die Strecke der ehemaligen Linie 2 wurde 1997 nach 109 Jahr zwar stillgelegt, wird aber weiterhin in den Plänen für eine mögliche Neuauflage freigehalten. Die unbefahrenen Gleise haben allerdings einige Nachteile. Sie sorgen dafür, dass der Autoverkehr besonders laut durch die Straßenschlucht poltert und gelegentlich Spurhalteprobleme hat. Aber vor allem sind die Rillen eine Unfallquelle für Radfahrende, besonders auf Höhe des Gewerbehofs Zweinaundorfer Straße 8-10. Dort laufen die landwärtigen Gleise und die parkenden Fahrzeuge aufeinander zu. Passen Radelnde dann nicht im höchsten Maße auf, besteht akute Sturzgefahr.

Die LVB antwortete kurz und knapp: “Wir sind in die Planungen nicht involviert und es ist auch aktuell nicht geplant die Gleise zu entfernen.” Die LWW gingen in ihrer Antwort etwas mehr in die Details. “Es ist geplant, die Arbeiten in diesem Abschnitt einschließlich der Wiederherstellung der Fahrbahn in Asphaltbauweise bis Ende August 2025 fertigzustellen. Die LVB als Sondernutzer der öffentlichen Straßen zur Durchführung des ÖPNV sind Eigentümer der Gleisanlagen. Ein Rückbau ist im Rahmen der aktuellen Baumaßnahme nicht vorgesehen.” Also bleibt im Abschnitt Breite Straße bis Kohlgartenweg alles beim Alten.

Aber einen Ausblick auf einen anderen Teil gaben die LWW dann doch. “Der grundhafte Ausbau der Zweinaundorfer Straße im Abschnitt zwischen Martinstraße und Mierendorffstraße ist Bestandteil des Rahmenplans 2030 der Stadt Leipzig und soll mit Beteiligung der Partner der L-Gruppe, der LVB, der LWW und der Netz Leipzig GmbH (Netz Leipzig) realisiert werden. Das Vorhaben sieht unter anderem eine Neuordnung des Straßenraums vor. Dabei sollen auch separate Radfahrstreifen eingerichtet werden, um die Verkehrssicherheit für Radfahrende deutlich zu erhöhen und bestehende Gefahrenquellen zu beseitigen. Ein Rückbau der Gleise erfolgt dann in diesem Abschnitt. Die Planungen für dieses umfangreiche Vorhaben sollen frühestens ab dem Jahr 2027 aufgenommen werden.”

Problemstelle Tempo 30

Was ebenso noch etwas dauert, ist die Anordnung von Tempo 30 zwischen Kippenbergstraße und Martinstraße, so wie es im Lärmaktionsplan 2019 der Stadtverwaltung für diesen Lärmschwerpunkt vorgesehen war. Dafür ist die Umprogrammierung der Ampel Breite Straße nötig. Das soll nun in diesem, spätestens im kommenden Jahr umgesetzt werden.

Bauarbeiten in der Hanns-Eisler-Straße Ende Juli.
Foto: ACA

Problemstelle Rotteleitungen

Eine zweite Baustelle betreiben die LWW in der Liselotte-Herrmann-Straße. Dort, beginnend an der Kreuzung Hanns-Eisler- und Krönerstraße, werden noch bis Ende Februar 2026 die Trinkwasserleitungen und Abwasserkanäle getauscht. Dazu werden Vollsperrungen der betroffenen Straßen abschnittsweise nötig. Der Abwasserkanal in der Liselotte-Herrmann-Straße ist noch gar nicht so alt. Er kam mit dem Bau der Neubaublöcke Ende der 60er Jahre in die Erde. Er ist inzwischen aber schon verschlissen. Die Trinkwasserleitung liegt unter dem Grünstreifen zum KGV “Sonnenglück” und war in den vergangenen Jahren schon mehrmals gebrochen.

Der Einbau der beiden Leitungen erfolgt im Flüssigbodenverfahren. Das geht schnell und das hochstehende Grundwasser muss nicht künstlich abgesenkt werden. Mit Unterbrechungen der Trinkwasserversorgung ist im Bauzeitraum zu rechnen. Dies und die jeweiligen Vollsperrungen werden mittels Informationen in Form von Aushängen angekündigt.

———–

Die fünf Bauphasen im Überblick:

– zwischen Breite Straße und Kohlgartenweg | 16. Juni bis Mitte September 2025

– zwischen T.-Neubauer- und Martinstraße | Mitte September bis Mitte November 2025

– Kreuzung Zweinaundorfer/Martinstraße | Mitte November bis Ende Dezember 2025

– zwischen Martinstraße und Mierendorffstraße | Mitte Januar 2026 bis Ende März 2026

———–

Der Beitrag „Untenrum alles neu – Wasser- und Abwasserbauarbeiten im Stadtteil“ von Darius N. Ehrlicher erschien erstmals am 01.09.2025 im Anger-Crottendorfer Anzeiger 24/ 2025.

Alle Ausgaben des Stadtteilheftes stehen unter folgendem Link als Download zur Verfügung: www.bv-anger-crottendorf.de/anger-crottendorfer-anzeiger

Sicher über die Zweinaundorfer Straße – Aktion+Workshop

Der Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V. lädt zum zweiten Workshop aus der Reihe “Queren im Quartier” ein. Am Mittwoch, 17. September, werden von 17-19 Uhr die schwierigen Bedingungen für den Fuß- und Radverkehr beim Überqueren der Zweinaundorfer Straße thematisiert. Gleichzeitig sollen Varianten für eine Lösung erarbeitet werden.

Viele Menschen müssen über die Zweinaundorfer Straße. Sie wollen zum  Bus, zur S-Bahn oder mit dem Rad in den Lene-Voigt-Park. Doch ständig rauschen Autos vorbei, überholen den Bus an der Haltestelle oder fahren kreuz und quer zur Tankstelle oder in die angrenzenden Nebenstraßen.
Wenn Du willst, dass sich dieser Zustand ändert, dann komm vorbei! Wenn Du sehen willst, wie das Queren auch anders gehen kann, dann mach mit!

Bei dieser Aktion bringt der Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V. einen mobilen Zebrastreifen zum Einsatz und will im Workhop über eine gute Lösung für ein sicheres Queren der Straße diskutieren.

Mittwoch 17. September 2025 – 17 bis 19 Uhr
Zweinaundorfer Straße, Ecke Wichernstraße

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche 2025 statt. Das gesamte Programm der Aktionswoche gibt es im Programmheft, unter: www.leipzig.de/emw

Interesse überschaubar – Kein Ansturm auf kostenpflichtige Parkplätze

Es gibt schon verrückte Menschen im Stadtteil. Zum Beispiel jene, die sich ein Auto zulegen, nur um es dann rumstehen zu lassen. So ist jedes vierte Auto im öffentlichen Raum im Stadtteil eigentlich ein Stehzeug, wie die Parkraumanalyse 2022 zu Tage brachte [der ACA berichtete]. Oder auch die Menschen, die seit Jahren behaupten, der Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V. macht alles um alle Autos wegzubekommen.
Die Wahrheit aber ist: Der Bürgerverein tut alles für die Menschen im Stadtteil – im übrigen auch für Autofahrer. Man muss es nur sehen wollen können.

Wird auf dieser Fläche der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft in der Hanns-Eisler-Straße ein kostenpflichtiger Parkplatz entstehen?
Foto: ACA

Denn zuletzt brachte Mai 2024 der Bürgerverein über den Stadtbezirksbeirat-Ost einen Antrag ins politische Verfahren, der den Bau eines Interimsparkplatzes in der Hanns-Eisler-Straße zum Ziel hatte. Auf dem Grundstück der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB), wo früher ein Wohnblock stand, sollen Stellplätze entstehen, die u.a. die Garagenstellplätze in der Kröner-/ Liselotte-Herrmann-Straße kompensieren sollen. Die beiden Garagenhöfe sollen einem Grundschulneubau weichen. Der Parkplatz soll nur als Zwischenlösung ausgelegt sein, weil in einer wachsenden Stadt die Wohnungsbaugesellschaft sicherlich auch weiterhin Wohnungen bauen muss und wird.

Schon im Jahr 2019 trat der Bürgerverein mit diesem Vorschlag an die LWB heran. Damals noch zeigte das stadteigene Wohnungsbauunternehmen kein Interesse. Im vergangenen Jahr nun wurde das selbe Vorhaben über den Stadtbezirksbeirat-Ost als formeller Prüfauftrag für die Stadtverwaltung wieder angeschoben. Somit musste dieser Vorschlag bearbeitet werden.

Das Liegenschaftsamt rechnete durch und ermittelte monatliche Kosten pro Stellplatz von 85 bis 100 Euro. Darin enthalten sind Bau, Pacht, Pflege und Rückbau für insgesamt 67 Stellplätze auf geschotterten Untergrund für 10 Jahre. Die Stadtverwaltung startete mit diesen Zahlen im November 2024 ein Interessenbekundungsverfahren, um überhaupt “den tatsächlichen Bedarf an ersatzweisen Stellplatzangeboten unter den Anwohnerinnen und Anwohnern zu ermitteln.” Interessierte konnten sich unverbindlich daraufhin melden. Das Verfahren endete Ende Februar 2025. Danach wurde gesichtet, sortiert und im Juni die Ergebnisse in den Grundstücksverkehrsausschuss weitergegeben, der über das weitere Vorgehen entscheiden wird. Aktuell sind dort noch Fragen offen, nach der Sommerpause wird im Ausschuss weiter beraten.

Die Stellplätze auf dem Polygraphplatz wurden 2016 als Interim während Fernwärmearbeiten im Stadtteil angelegt. Der Platz wird im Rahmen des Stadtplatzprogramms umgestaltet, die Zwischenlösung dann beendet.
Foto: ACA

Der Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V. fragte im Juli einen Zwischenstand ab und dieser wartete mit allerlei Interessantem auf.

Das Liegenschaftsamt der Stadt Leipzig gab bekannt, dass 88 Interessensbekundungen eingingen, davon müssen allerdings drei Meldungen abgezogen werden, mehr dazu später. Insgesamt 19 Einsendungen kamen von aktuellen Pächterinnen und Pächter der Garagenhöfen. Die Zahlen überraschen, fordern doch seit vier Jahren sehr lautstark eine Handvoll Menschen mehr Parkplätze. Was sich aber schon im vergangenen Herbst abzeichnete, als der ACA im Kommentar “Hast Du auch Parkdruck?” freie, zu mietende Stellplätzen aufzählte, setzt sich hiermit nun fort. Unter dem Strich ist das Begehr dann doch gar nicht so groß – vor allem, wenn es mit Kosten verbunden ist. Zum Vergleich: Im öffentlichen Raum im Stadtteil gibt es laut Parkraumanalyse 2.410 legale Stellplätze. In Anger-Crottendorf sind aber 3.150 Kfz zugelassenen. Und da finden sich nur 88 Interessierte (minus drei)? Auf den beiden o.g. Garagenhöfen gibt es laut Stadtverwaltung 179 Garagen. Und da interessieren sich nur 19 Pächterinnen und Pächter für einen Ausweichplatz nach einem möglichen Abriss?

Ist das Geschrei einiger weniger somit auch nur Geschrei um des Schreien Willens ohne weitere Absichten? Oder scheitert es an den Kosten von 100 Euro pro Monat? Für eine Garage zahlt man je nach Alter des Pachtvertrages und Lage ab 25 Euro pro Monat.

Der Kostenvergleich verrät zwei Dinge. Erstens sind die 100 Euro der wahre Preis für einen Stellplatz in einer vollen Stadt, in der wir heute leben, in der Raum knapp ist. Das sollte auch niemanden überraschen, hatte der ACA in der schon erwähnten Herbstausgabe 22/2024 die Kosten für einen Stellplatz in einem Parkhaus schon einmal durchgerechnet. Manche wünschen sich ja auch ein Parkhaus im Stadtteil – bzw. schreien sie danach.

Zweitens zeigen die Zahlen aber auch, dass die stadteigenen Grundstücke mit Garagen – und das gilt nicht nur für Anger-Crottendorf, sondern für die ganze Stadt – weit unter Wert verpachtet werden.

Das Liegenschaftsamt gab in den Antworten auch einen Ausblick wie es weitergehen wird. Denn es ist nun den “politischen Gremien vorbehalten, auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse und mit Blick auf die geschätzten Baukosten zu entscheiden, ob ein solcher Interimsparkplatz in Anger-Crottendorf eingerichtet werden soll. Dazu könnte dann vorgelagert möglicherweise auch eine Mietverpflichtung unter interessierten Nutzern abgefordert und eine notwendige Mindestanzahl an Verpflichtungen zur Voraussetzung für die Einrichtung der Kfz-Stellplätze gemacht werden.” Spätestens dann müssen alle die Hosen runterlassen und die Karten auf den Tisch legen.

Etwas muss noch aufgeklärt werden: Die drei oben abgezogenen Meldungen. Denn es gab im Interessenbekundungsverfahren auch Rückmeldungen, die das große Ganze im Blick hatten. Das Liegenschaftsamt schreibt dazu: “Bei den besagten drei Rückmeldungen, die einen Interimsparkplatz als nicht notwendig erachten bzw. sich dagegen aussprechen, wurde insbesondere auf Klima- und Umweltaspekte sowie die Lebensqualität im Stadtteil hingewiesen. Diese Bürgerinnen und Bürger räumen dem Erhalt von Grün- und Spielflächen nach eigenem Bekunden einen deutlich höheren Stellenwert ein und sprachen sich gegen zusätzliche, versiegelte Parkflächen aus.”

———–

Zur Wahrheit gehört auch…

Das an dieser Stelle mit selbiger Überschrift schon öfter aufgeführte Mitglied im Stadtbezirksbeirat-Ost für die CDU lehnte den Interimsparkplatz bei der Abstimmung im Beirat am 8. Mai 2024 ab. Als Vorsitzender des lokalen Autoclubs, der bei jeder Gelegenheit “mehr Parkplätze” fordert, klebte er Ende letzten Jahres an jede Hauseingangstür im Stadtteil Zettel, auf denen er versicherte, dass er und sein Verein das Vorhaben zum Interimsparkplatz “ausdrücklich unterstützen”.
In Fachkreisen diskutiert man solches Verhalten, was hiermit wiederholt auftrat, auch als dissoziative Störung, früher bekannt als Schizophrenie.

———–

Der Beitrag „Interesse überschaubar – Kein Ansturm auf kostenpflichtige Parkplätze“ von Darius N. Ehrlicher erschien erstmals am 01.09.2025 im Anger-Crottendorfer Anzeiger 24/ 2025.

Alle Ausgaben des Stadtteilheftes stehen unter folgendem Link als Download zur Verfügung: www.bv-anger-crottendorf.de/anger-crottendorfer-anzeiger

10 Jahre Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V., in Bewegung viel bewegt – ein Rückblick. Die zweiten fünf Jahre

Der Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V. hat sich in den letzten zehn Jahren zu einem wichtigen Akteur im Stadtteil entwickelt. Was als kleine Initiative begann, ist heute eine treibende Kraft für soziale, kulturelle und infrastrukturelle Veränderungen. Der Verein fördert das nachbarschaftliche Miteinander, setzt sich für den Erhalt öffentlicher Plätze und grüner Oasen ein und schafft Raum für kulturelle Begegnungen. In enger Zusammenarbeit mit lokalen Partnern organisieren wir Putzaktionen, Kulturveranstaltungen und Informationsnachmittage, um das soziale Leben zu bereichern und aktiv zur Stadtteilgestaltung beizutragen. Nach dem Rückblick auf die ersten fünf Jahre des Vereins in der Frühjahrsausgabe des Anger-Crottendorfer Anzeigers folgt hier das Bemerkenswerte der letzten fünf Jahre.

Nachbarschaftliches Miteinander

Ich erwähnte es bereits: Ende 2020 informierten wir zum geplanten neuen Schulstandort und dem damit verbundenen Abriss von zwei Garagenhöfen hinter der alten Feuerwache. Zeitgleich unterstützten wir leidtragende Anwohnende, in dem wir das Gehwegparken mit Hilfe des Ordnungsamtes in vier Straßen im Quartier zurück drängten. Durch diese beiden Aktionen gerieten wir ins Visier von Menschen, die sich die vergangenen dreißig Jahre ganz muckelig eingerichtet hatten – im Falle der Falschparkenden rechtswidrig und auf Kosten der Gesellschaft.

Die Gehwege in der Neumannstraße im März 2020. Welche Gehwege?
Foto: ACA

In dieses vermeintlich ungehörige Tun unsererseits hinein gründete sich ein Gegenverein im Stadtteil, der sich – laut der Berichterstattung in der Leipziger Volkszeitung – den Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V. als Feind auserkoren hatte. Unterstützung fand der Verein bei Ronald Pohle (CDU), der selbst einen Groll gegen den Bürgerverein hegte, seitdem der Anger-Crottendorfer Anzeiger in der Ausgabe 13/2021 über “Das etwas merkwürdige Verhältnis zur Demokratie von Ronald Pohle” berichtet und in der Ausgabe 15/2022 “Mit dem falschen Parteibuch in die Demokratiekrise” ergänzt hatte. Den Groll konnten ihm auch Landtagskolleginnen nicht ausreden als sie ihm empfahlen: “Ronald, wenn Du ein Problem mit Menschen in Deinen Wahlkreis hast, solltest Du vielleicht mal mit ihnen reden.” Pohle hat nie das Gespräch gesucht sondern ließ sich statt dessen mit den Worten zitieren: “Den Bürgerverein mache ich fertig.” Da Ronald aber niemand gesagt hat, wie das geht, feiern wir in diesem Jahr zehnjähriges Bestehen. Inzwischen ist stadtteilweit bekannt, worum es dem selbst erklärten Gegenverein geht. “Wir sind der Bürgerverein, der die Interessen aller Bürger in Anger-Crottendorf vertritt”, heißt es in der Selbstbeschreibung und erzählt damit so viel von der Unkenntnis darüber, wie Vereine funktionieren, welche Aufgaben und welche Möglichkeiten diese haben. Auch vier Jahre nach der Gründung steht nichts auf deren Habenseite. Ohne Inhalte schaltet man dann die eben eigene Homepage ab, zum sprichwörtlichen sich Auskotzen und schlechte Stimmung verbreiten reicht schließlich das (a)soziale Medium Facebook. Dazwischen wollte man mich noch verklagen, als Mitglied im Stadtbezirksbeirat Ost absetzen, den Anger-Crottendorfer Anzeiger verbieten und auch sonst ließ man keine Gelegenheit aus, mit Dreck zu werfen und sich an mir und dem Bürgerverein in aller Öffentlichkeit abzuarbeiten. Ich empfinde es als sehr schade für die Bürgerinnen und Bürger, die in diesem Verein organisiert sind. Vier Jahre sind ein lange Zeit, da hätte man einiges für sich und den Stadtteil erreichen können. Oh doch, ich muss mich korrigieren, eine handfeste Sache haben sie geschafft: Anger-Crottendorf ist inzwischen nicht mehr Ronald Pohles Wahlkreis.

Infrastrukturelle Veränderungen

Das eigene Umfeld mitgestalten war schon immer unser Anliegen im Bürgerverein. Der fehlende Anschluss an den öffentlichen Personennahverkehr war ebenso ein Arbeitsschwerpunkt. Für kurze Wege für alle zum nächsten öffentlichen Verkehrsmittel starteten wir 2021 mit dem Experiment Quartierbus, den wir als Gemeinschaftsprojekt am 18. September einen Tag lang durch den Stadtteil fahren ließen. Diese Aktion kam trotz Regens super an. Davon beeindruckt organisierten die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) im Jahr darauf einen eigenen Bus, der eine Woche lang ordentlich angebunden durchs Quartier fuhr – schon damals mit sensationellem Erfolg! Aus diesen Aktionen heraus wuchs eine tolle Zusammenarbeit mit den LVB, die wir sehr schätzen.

Für bequemen und sicheren Fußverkehr für alle luden wir 2021 den Fußverkehrsbeauftragen der Stadt nach Anger-Crottendorf. Bei dem Rundgang mit Friedemann Goerl konnten wir Problemstellen zeigen und Lösungen besprechen. Darüber hinaus organisierten wir Pop-up-Radwege und luden zu PARK(ing)-Days an verschiedenen Standorten. Ziel dabei war es immer, nach den Bedarfen der Anwohnenden zu fragen aber auch über städtische Ziele zu informieren.

Unterwegs im Stadtteil am 14. Juli 2021: (v.l.) Friedmann Goerl (Fußverkehrsverantwortlicher), Stephan Rausch (Fachbereichsleiter Nahverkehr), Ulrike Gebhardt (Bürgerverein Anger-Crottenorf e.V.).
Foto: ACA

Schulwegsicherheit ist ein Thema, welches unmittelbar in den Kontext Straßenverkehr hineinspielt. So war es den Eltern schon lange ein Anliegen, in der Stünzer Straße Raum für einen sicheren Schulweg zu schaffen. Wir organisierten 2021 einen PARK(ing)- Day zwischen der 74. Grundschule und der Kita DschungelBande, sodass dieser Straßenabschnitt auch einmal anders erlebt werden konnte, nämlich ohne Autos als sicheren Bewegungsraum und als Begegnungsort für Menschen. Zusammen mit den Elternräten von Kita und Grundschule, mit den Fördervereinen sowie der Stadtverwaltung ist uns schließlich gelungen, was so lange unmöglich schien. Der verkehrsberuhigte Abschnitt entstand 2024, enkeltauglich mit viel Grün und Regenwassermanagement.

Die Quartiersschule Ihmelsstraße und das Projekt Parkbogen Ost waren seinerzeit die Initialzündungen für die Stadtteilentwicklung, die lange auf sich warten ließ. Da so eine Entwicklung aber nicht im luftleeren Raum vorüber geht, fanden in den Jahren 2022/ 2023 über 40 Veranstaltungen mit Informations- und Beteiligungscharakter statt. Bürgerinnen und Bürger konnten sich dabei einbringen: zum Parkbogen Ost, Polygraphplatz, Umbau Stünzer Straße, Grundschulneubau. Die von der Stadtverwaltung, dem Quartiersmanagement und dem Nachbarschaftsmanagement durchgeführten Veranstaltungen zeichneten sich leider durch eine zunehmend unterirdische Diskussionskultur aus, die geprägt war von Faktenfreiheit und Beratungsresistenz bei einigen Teilnehmenden. Der eigene Parkplatz ist denen dann doch immer noch näher als die notwendige Anpassung an den Klimawandel, gute Bildung und einen lebenswerten Stadtteil auch für zukünftige Generationen.

Inzwischen leben über 12.800 Menschen in Anger-Crottendorf, ein Plus von 4.500 bzw. 55% über die vergangenen 25 Jahre. Das Thema Wohnen brennt in einer vollen Stadt zunehmend unter den Nägeln. Die Entwicklung der Mieten kennt nur eine Richtung – schwierig in einem Stadtteil mit unterdurchschnittlichem Einkommen. Nur wenige kommunale Mittel wie die Soziale Erhaltungssatzung stehen zur Verfügung um dämpfend einzugreifen. Mit der Mieteninitiative Anger-Crottendorf/ Reudnitz haben wir 2022 über das Problem falscher Nebenkostenabrechnungen und Mieterrechte informiert. Auch andere Finanzierungsformen fürs Wohnen wie neue Genossenschaften oder Konzeptvergabeverfahren haben wir im Anger-Crottendorfer Anzeiger vorgestellt.
Ende 2022 starteten wir ein Gesprächs- und Informationsformat mit Live-Musik – der “Salon der Zukunft”. Mit wissenschaftlicher Unterstützung der scientists for future näherten wir uns interaktiv dem Problem Klimawandel und welche Auswirkungen dieser auf Anger-Crottendorf haben wird, welche Handlungsmöglichkeiten jede und jeder Einzelne hat und wer dabei unterstützt. Bis 2024 fanden sechs Salons statt zu den Themen: Wohnen in der Zukunft, Solidarische Landwirtschaft, Klimanotstand und ziviler Ungehorsam, Teilen statt Horten, Verkehr der Zukunft und Gemeinwohlökonomie. In allen Salons unterstrichen die Referierenden, wie wichtig Anpassungsmaßnahmen sind und sein werden und alles in Allem wurde deutlich: Dem Klimawandel entgegnen wir nur solidarisch, gemeinsam und kapitalismuskritisch!

Kulturelle Veränderungen

Kultur findet im Stadtteil nur durch (Eigen)Initiative statt. Ostwache, Sphere Radio, Kleingartenvereine, Kirchgemeinde und andere – mittlerweile haben sich einige Veranstaltungen zu festen Programmpunkten im Jahr entwickelt. Bisweilen bitten auch wir zu ganz eigenen Programmen, welche sich gern an lokalen Landmarken orientieren: 2021 luden wir ein zu “KULTUR in der Kultur” – zu Sommertheater, Kino und Flohmarkt in den Kleingartenverein “Kultur” e.V. Hanns Eisler ehrten wir 2023 zu seinem 125. Geburtstag mit einem kleinen Festival – auch in Anger-Crottendorf, weil im Stadtteil eine Straße nach dem Komponisten benannt ist. Mit dem Gedanken, dass Kunst und Kultur Menschen zusammenbringt – obwohl Eislers Musik im Grunde eher eigenwillig und ganz und gar nicht schunkel- und bierselig ist. Im Rahmen unseres 10. Geburtstages zeigten wir eine Kunstausstellung mit dem Titel “Veränderungen”. Unser “Tanz in den Mai” hat sich inzwischen auch zu einer festen und beliebten Party entwickelt.

Der vierte Workshop zum Projekt Parkbogen Ost am 14. Juni 2022 in der Ostwache.
Foto: ACA

Mit unseren Veranstaltungen wollen wir Anwohnende und Interessierte nicht nur von der Couch locken. Wir wollen ihnen auch die Möglichkeit geben, sich mal auf ganz andere Art und Weise mit dem Stadtteil auseinanderzusetzen und dazu noch ganz besondere musikalische bzw. künstlerische Highlights zu erleben.

Bisweilen zweifeln wir aber auch manchmal! Wir fragen uns im Bürgerverein: Was macht uns aus? Was wollen wir? Für wen wollen wir das? Wie gehen wir mit kontroversen Meinungen um? Wegziehen? Aufhören? Hinschmeißen? Diese Selbstreflexion führt uns immer wieder zu unseren Wurzeln zurück und bestärkt uns in unserer Grundhaltung. Nebenbei schreiben wir weiterhin Anfragen und Anträge, kommunizieren mit der Stadtverwaltung und den angeschlossenen Unternehmen und gehen zu Workshops und Informationsveranstaltungen und bringen uns dort für den Stadtteil ein.

Der Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V. bei einer von sechs Veranstaltungen “Salon der Zukunft”.
Foto: ACA

Zukunft

Es ist viel passiert in den vergangenen 10 Jahren. Manches ging leicht von der Hand, Vieles oft nur schwer. Höhen und Tiefen waren immer mit dabei. Erfolgreiche und sichtbare Vereinsarbeit braucht Ausdauer und ein dickes Fell. Beides ist unerlässlich für Menschen die gestalten wollen. Und wie geht es weiter?

Im Februar 2024 ging der Quartierbus ans Netz. Nicht nur wir finden den Bus großartig! Ab 2026 wird der Bus Anger-Crottendorf mit Connewitz verbinden! Die Baumaßnahmen am Parkbogen Ost gehen voran, der Polygraphplatz wird aktuell geplant. Welche Formen der Quartiersgaragen es geben wird, ist noch unklar – wenn überhaupt. Auch die Planungen um die neue Grundschule bleiben von Interesse, trotz kleiner werdender kommunaler Finanzen und Budgets. Weniger geboren wird auch – aber nicht im Leipziger Osten. Über allem schwebt eine klimatische Veränderung, die wir erst in ihren Anfängen wahrnehmen und die uns zukünftig noch viel mehr abverlangen wird. Es bleibt spannend und anspruchsvoll.

Dieses Jahr feiert der Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V. nun erst einmal mit alten und neuen Mitstreiterinnen und Mitstreitern sein 10. Jubiläum. Und an dieser Stelle zitiere ich gern meinen geschätzten Kollegen Jens-Eberhard, der es einmal wunderbar zusammenfasste:

“In dieser Konstellation hat der Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V. seit seinem Bestehen Großartiges geleistet: • Wir haben kulturelle Veranstaltung-en gestemmt, die es vorher hier nie gab.
• Wir haben politischen Austausch ermöglicht, der vorher hier nie stattgefunden hat.
• Wir haben Menschen zusammengebracht, die sonst nie zusammengefunden hätten.
• Wir selbst haben uns vernetzt und unseren Horizont erweitert.
• Wir haben Probleme erkannt und auf sie hingewiesen. Wir haben Veränderungen und Verbesserungen unser aller Lebensumstände erfolgreich angestoßen.
• Wir haben maßgeblich dazu beigetragen, dass die Stadtverwaltung unseren Stadtteil stärker als bisher auf dem Schirm hat.
• Wir haben mit dem Anger-Crottendorfer Anzeiger ein identitätsstiftendes Printmedium geschaffen, das – ergänzt durch Homepage und soziale Medien – die Menschen informiert und politisiert – manche sogar Pohlarisiert (sic!).
• Wir haben die Zivilgesellschaft unserer Stadt gestärkt. Informationen über den Stadtteil und Beispiele dafür, wie man ihn von unten durch private und bürgerschaftliche Initiativen verändern kann, können gegen Ohnmachtsgefühle immunisieren.
Die Geschichte des Bürgervereins ist eine Erfolgsgeschichte! Ohne ihn wäre der Stadtteil nicht so, wie er ist. Diese Erfolge, den gesellschaftlichen Gewinn, kann uns und Anger-Crottendorf niemand nehmen.”

Damit machen wir weiter! Und wir laden alle herzlich dazu ein, gemeinsam zu gestalten, Ideen zu entwickeln. Wir vernetzen gern Interessierte und geben Raum für Diskussionen mit Politik und Verwaltung. Wir machen weiter für eine grünere Zukunft. Machen Sie mit!

Ulrike Gebhardt
Vorstand und Gründungsmitglied
Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V.

Hier gehts zum ersten Teil der Geschichte: “10 Jahre Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V., in Bewegung viel bewegt – ein Rückblick. Die ersten fünf Jahre”