Zehn Jahre Stadtwandel, zehn Jahre mittendrin: Seit 2015 prägt der Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V. mit – kreativ, kritisch, engagiert. Jetzt ist es Zeit für ein Geburtstagsgeschenk – nicht für uns, sondern an den Stadtteil. Am Samstag, den 14. Juni öffnen wir den Blick auf unser Viertel: überraschend, ungewohnt, inspirierend. Zwischen Altbau und Aufbruch, Straßenkunst und Nachbarschaftssound – sehen wir Anger-Crottendorf mit neuen Augen. Komm vorbei, wir feiern die Veränderungen – und die, die sie möglich machen.
Gemeinsam mit galerie gänge tauchen Leipziger Künstler*innen – einige mit internationalen Wurzeln – tief ein in das Thema “Veränderungen“: mal als sanfte, natürliche Bewegung, mal als kraftvoller, unerwarteter Umbruch. An fünf besonderen Orten im Viertel setzen sich ihre Installationen den Einflüssen von Zeit, Wetter und dem Puls der Stadt aus – sie verändern sich, hinterlassen Spuren und erzählen so ihre ganz eigene Geschichte vom Wandel in Anger-Crottendorf.
Den ganzen Nachmittag feiern wir unseren Geburtstag am „SphereRadio-Container” auf dem Polygraphplatz. Kommt vorbei, hört tolle Musik, es gibt leckeres Essen und viel Spaß mit allen zusammen!
Wir alle gehen zu Fuß! Häufig wird einem die natürlichste Art der Fortbewegung aber mächtig erschwert.
Wer kennt das nicht: Da will man nur kurz die Straße überqueren, doch überall parken Autos und versperren die Sicht. Besonders an Kreuzungen kommt es dabei häufig zu gefährlichen Situationen – gerade und vor allem für Kinder! Denn die sehen nur Blech, statt einen freien Blick auf die Straße zu haben.
Dieses Problem wollen wir mit einem zweistündigen Workshop adressieren, kritische Orte und Situationen identifizieren und gemeinsam an Lösungsvorschlägen arbeiten.
Die Veranstaltung „Ich will doch nur über die Straße“ findet am 3. Juni 2025 von 17 bis 19 Uhr statt. Der Ort ist das Schtreik (ehemals Silberfund) in der Theodor-Neubauer-Straße 38.
Im Anschluss ab 20 Uhr zeigt der Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V. anlässlich des „Weltfahrradtages“ den Film „Fahrraddiebe“. Der Oscar-prämierter Film des italienischen Neorealismus’ gilt als einer der besten Filme aller Zeiten. Eintritt frei.
Die klassische Form und der Turm verraten es: Der Bau in der Theodor-Neubauer-Straße am Liselotte-Herrmann- Park ist eine Kirche. Backsteinern außen und innen gemütlich, hölzern, einschiffig, wirkt sie in ihrer bescheidenen Schönheit fast zeitlos. Die 1891 an der gleichen Stelle errichtete provisorische Fachwerk-Kirche wurde am 4. Dezember 1943 bei einem Luftangriff zerstört. Der seit Anfang des 20. Jahrhunderts geplante Kirchenbau am Trinitatisplatz, dort, wo nun seit Jahrzehnten der Konsum ist, wurde nie verwirklicht. Die Trinitatiskirche in ihrer heutigen Form wird in diesem Jahr 75 Jahre alt.
Die Trinitatiskirche in Anger-Crottendorf. Foto: ACA
Die Trinitatiskirche wurde am Trinitatissonntag 1950, einem 4. Juni, als „Notkirche“ eingeweiht, 27 Meter lang und gut zwölf Meter hoch. Zwischen Rostock und München wurden zwischen 1948 und 1951 insgesamt 43 dieser Kirchen im Baukastensystem errichtet. Sie waren schnell zu errichten, für nicht tragende Wände konnten Trümmersteine verwendet werden und die Baukosten waren nur halb so hoch wie bei Massivbauweise. Anfang der 50er Jahre folgten noch weitere etwa 50 ähnliche Kirchen in Elementbauweise. Die Entwürfe stammten vom badischen Architekten Otto Bartning (1883-1959). Bereits während seiner Studienzeit in Berlin hatte er eine Kirche für Peggau in der Steiermark entworfen und das Projekt umsetzen lassen. Er beendete sein Studium ohne Abschluss, wirkte als freischaffender Architekt im Dunstkreis der Bauhaus-Bewegung und erreichte schließlich einige Bekanntheit durch den Wiederaufbau Helgolands nach dem Zweiten Weltkrieg. Bei seinem Tod trug der Studienabbrecher als Auszeichnung zwei Ehrendoktortitel sowie das Bundesverdienstkreuz. Bartning gilt heute vor allem als bedeutender Erneuerer der Kirchenarchitektur des vergangenen Jahrhunderts, als Pionier des seriellen Bauens. Von ihm entworfene Kirchen stehen in Deutschland, Österreich, Luxemburg, Spanien, Portugal – und viele davon unter Denkmalschutz. 2012 startete die Otto-Bartning-Arbeitsgemeinschaft Kirchenbau e.V. die Initiative, die deutschen „Notkirchen“ als sakrales Flächendenkmal ins Unesco-Weltkulturerbe aufzunehmen. Damit würde auch die Trinitatiskirche in Anger-Crottendorf diese Auszeichnung tragen.
In erster Linie aber ist die Kirche Mittelpunkt der evangelischen Gemeinde, die vor zehn Jahren mit der Reudnitzer Gemeinde zur „Dreifaltigkeitsgemeinde“ fusionierte und dabei ihren Namen kaum ändern musste. Denn das lateinische Wort „Trinitas“ (Genitiv: Trinitatis) steht für die göttliche Dreifaltigkeit von Gottvater, Sohn Christus und Heiligem Geist. Anfang 2025 wurde die „Dreifaltigkeitsgemeinde“ mit den Gemeinden in Stötteritz, Thonberg unter dem Dach der Nikolaikirche zum „Herz des Ostens“ zusammengelegt. Pfarrer Hans-Christian Moosdorf erklärt diesen Namen: „Das Herz ist lebensnotwendig aber dessen Arbeit, die es normalerweise völlig unspektakulär und zuverlässig tut, nimmt man in der Regel erst wahr, wenn es ausfällt. Es kommt wohl nicht darauf an, dass Kirche hier mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung bekommt, sondern dass sie zuverlässig ihre Arbeit macht. Davon, dass es ohne diese Arbeit zur gesellschaftlichen Katastrophe führt, bin ich allerdings überzeugt. Ein zweiter Gedanke: Das Herz kann nicht fühlen, aber es reagiert sehr sensibel auf Einflüsse. Diese Sensibilität wünsche ich auch unseren Kirchgemeinden“.
Annette Sondershaus, Kantorin an der Trinitatiskirche in Anger-Crottendorf, zeigt sich überzeugt: „Durch die Strukturanpassung 2025 und unser Schwesterverhältnis zur Nikolaikirchgemeinde haben wir dazu gewonnen. Meine Tätigkeit ändert sich nicht, aber sicher wird es mehr gemeinsame Aktivitäten im musikalischen Bereich geben, wie zum Beispiel im Januar, als alle Kantoreien zusammen in der Nikolaikirche gesungen haben“.
Christinnen und Christen und viele andere in Anger-Crottendorf feiern den 75. Geburtstag ihrer Kirche in einer Zeit des Umbruchs und am Beginn eines neuen organisatorischen, kulturellen und spirituellen Abschnitts des Gemeindelebens. Auf vielen Seiten des Gemeindeblatts „Markusbote“ gibt es in diesem Jahr lesenswerte Beiträge zur Geschichte der Pfarrei und ihres Gebäudes. Am 15. Juni, dem „Trinitatissonntag“ des evangelischen Kirchenjahres, findet um 10 Uhr ein Festgottesdienst statt. Danach, um 15 Uhr, wird Pfarrer Moosdorf in der Kirche in Zusammenarbeit mit dem Ortskuratorium der Deutschen Stiftung Denkmalschutz einen Vortrag halten. Das Thema? Natürlich „Rudolf Bartning und das Notkirchenprogramm”.
Jens-Eberhard Jahn
Kirchenmusikalische „Highlights“ in diesem Jahr
Karfreitag, 18. April, 15 Uhr, Trinitatiskirche
„Stabat Mater“ von Giovanni Battista Pergolesi und Antonio Vivaldi für Sopran (Stefanie Smits), Alt (Sarah Jost) und Streichquartett.
Sonntag, 18. Mai, 10 Uhr, Trinitatiskirche
Kantatengottesdienst mit der Kantate „Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen“, BWV 12. Mit Josefine Wechselberger (Alt), Alexander Hemmann (Tenor), Claus Strassner (Bass), der Kantorei und dem Instrumentalensemble der Dreifaltigkeitskirchgemeinde, sowie Bernhard Vit an der Orgel. Leitung: Annette Sondershaus.
Samstag, 21. Juni, 17 Uhr, Trinitatiskirche
Konzert mit dem Liedermacher Gerhard Schöne und den Kinderchören der Kirchgemeinden Sellerhausen, Stötteritz und Anger-Crottendorf/Reudnitz.
Reformationstag, Freitag, 31. Oktober, 10 Uhr, Trinitatiskirche
Festgottesdienst mit dem Ökumenischen Chor Leipzig (Leitung Felix Flath und Annette Sondershaus), Pfarrer Hans-Christian Moosdorf und Orgel (Bernhard Vit).
Sonntag, 7. Dezember, 16 Uhr, Trinitatiskirche
„Adventsmusik im Kerzenschein“: Kurrende, Kantorei, Intrumente und Orgel musizieren Advents- und Weihnachtslieder.
Am 11. Mai könnt ihr euch von 16 bis 19 Uhr einen neuen Look zulegen – ohne dabei weitere Ressourcen zu nutzen. Anlässlich des deutschen Erdüberlastungstages am 2. Mai und dem Weltladentages am 10. Mai bieten euch der Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V. und der Verschenkekiste e.V. die Möglichkeit, Klamotten, die noch tragbar aber nicht mehr gewollt sind, zu tauschen. Bringt maximal fünf gute Einzelteile mit. Parallel gibt es Kaffee und Kuchen.
Am Abend ab 20 Uhr läuft der Film “Riverblue”, der sich mit der Modebranche und ihren Auswirkungen auf Mensch und Umwelt beschäftigt. Eintritt frei!
Kommt vorbei! Das Schtreik! (ehem. Silberfund) in der Theodor-Neubauer-Straße 38 ist offen.
Erdüberlastungstag: Wenn alle Menschen so viele Ressourcen verbrauchen würden wie wir in Deutschland, wären die natürlichen Ressourcen für das ganze Jahr schon jetzt aufgebraucht. Um unseren Lebensstil dauerhaft aufrechtzuerhalten, bräuchten wir drei Planeten. So viele haben wir aber nicht! Statt weiter über unsere Verhältnisse zu leben, braucht es eine echte Rohstoffwende – und engagierte Bildungs- und Aufklärungsarbeit, die Ressourcengerechtigkeit zum Thema macht.
Weltladentag: Am zweiten Samstag im Mai finden am politischen Aktionstag der Weltläden bundesweit vielzählige Kampagnen-Aktionen statt, um auf ein gemeinsames Anliegen des Fairen Handels aufmerksam zu machen. Weltläden stellen so das Bewusstsein für die (Handels)Beziehungen zwischen dem Globalen Norden (wir Konsumierende) und dem Globalen Süden (Produzierende) her. Nicht nur unsere Kleidung wird heutzutage im Globalen Süden produziert. Immer billig, immer mehr, auf Kosten der Menschen und ihrer Umwelt vor Ort. Zeit umzudenken, Zeit zu handeln!
Zum “Tanz in den Mai” lädt der Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V. auf den Trinitatisplatz. Am 30. April von 19 bis 22 Uhr gibt es für alle neben Stullen und Brause in die Mägen auch feinsten Bluegrass auf die Ohren.
An diesem Abend spielt die lokale Band “Helmet Duty” auf und es darf sich rhythmisch bewegt werden. Der Eintritt ist wie immer frei.
Der “Tanz in den Mai” ist ein soziokulturelles und (klein-) künstlerisches Format mit dem der Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V. die Anwohnenenden “heraus” locken und die Wichtigkeit des öffentlichen Raums als Aufenthalts- und Kommunikationsort hervorheben will. Mit dieser kulturellen Veranstaltungen werden Erlebnisse geschaffen, mit denen alle eine gute Zeit haben – im Sinne identitätsstiftender, schöner Momente. Mehr: www.bv-anger-crottendorf.de
“Helmet Duty”, das ist feinster Bluegrass aus Leipzig. Zunächst als reine Selbsthilfegruppe taten sich die drei Ausnahmemusiker Simon Dahl, Tommi Pieper und Kevin Schmidt 2015 zusammen, um ihre jeweiligen Zweitinstrumente zum klingen zu bringen. Seitdem spielten sie über 100 Konzerte auf Privatveranstaltungen, Countryfesten, in Pubs und Orten, die noch nie zuvor eine Band betreten hat. Ihr Spiel zeichnet sich durch die stechend scharfen Satzgesänge und eine ruppige Portion Selbstironie aus. Helmet Duty – bald auch auf dem Trinitatispatz! Mehr: www.helmetduty.de
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