Der Kids Campus Leipzig

Der Kids Campus im Stadtteil Anger-Crottendorf lädt bereits seit Sommer 2020 Menschen aller Altersgruppen zum Spielen, Lernen, Feiern, Entdecken, Entspannen und Genießen ein. Auf gut 10.000 Quadratmetern zwischen Friedrich-Dittes-Straße und Borsdorfer Straße gelegen, befinden sich eigentlich die Komplex-Kindertagesstätte DschungelBande sowie der heilpädagogische Hort WeltEntdecker. Was den Kids Campus besonders macht: Wenn diese Einrichtungen schließen, öffnen sich die Tore zum großen Spielplatz „AbenteuerDorf” für alle.

Toben im AbenteuerDorf

Auf dem vollständig umzäunten Spielplatzgelände mit Zugang in der Borsdorfer Straße können Kinder klettern, rutschen, matschen, schaukeln und auch Fußball, Tischtennis und Basketball spielen. Das Gestaltungskonzept ist an das Thema Dschungel angelehnt. Das Gelände ist größtenteils barrierefrei und verfügt über ein Rollstuhlfahrer-Karussell. Toiletten und Wickelmöglichkeiten für Babys stehen ebenfalls zur Verfügung. Die Öffnungszeiten ändern sich je nach Jahreszeit und sind hier zu finden:

www.seb-leipzig.de/abenteuerdorf

Das AbenteuerDorf im Kids Campus. Foto: SEB

Entspannen im RegenwaldBistro

Während Kinder bis ca. 12 Jahre überall Spielgelegenheiten finden, haben Eltern die Möglichkeit, auf der großen Terrasse des RegenwaldBistros mit Blick auf den Spielplatz zu entspannen. Das vielfältige Speisenangebot umfasst zum Beispiel Wraps mit verschiedenen Füllungen, Currywurst, Pommes, Salatteller, Folienkartoffel, Milchreis, Waffeln, hausgemachten Kuchen und Eis, während das Getränkeangebot Bio-Kaffeespezialitäten, heiße Schokolade, Tee, Bio-Schorlen, Säfte und Wasser bietet.

Kindergeburtstag feiern

Geburtstagskinder bis 14 Jahre_haben die Möglichkeit, ihren besonderen Tag mit Familie und Freunden im „AbenteuerDorf” zu feiern._Im abgegrenzten Außenbereich auf dem Spielplatz erwartet die Gäste eine Geburtstagstafel mit dem gebuchten Verpflegungspaket („Süß & Salzig” für 15,60 € oder „Hotdog-Bar” für 13,50 €) und natürlich die Möglichkeit, den Abenteuerspielplatz zu nutzen. Detaillierte Infos sind hier zu finden:

www.seb-leipzig.de/kindergeburtstag

Die BuschTrommel im Kids Campus. Foto: SEB

Private Feiern, kulturelle Events oder Firmenveranstaltungen in der BuschTrommel

Wer auf der Suche nach einem Veranstaltungsraum in Anger-Crottendorf ist, findet auf dem Kids Campus, angrenzend an das Bistro und den Spielpatz, einen modernen und gut ausgestatteten Veranstaltungsraum mit Musik- und Präsentationstechnik sowie voll ausgestatteter Küche. Je nach gewünschter Bestuhlung finden hier ungefähr 30 – 60 Personen Platz. Außerhalb der Öffnungszeiten von Kita und Hort kann das AbenteuerDorf von den Gästen bespielt werden. Alle wichtigen Informationen und Kontakte finden Sie hier:

www.seb-leipzig.de/buschtrommel

Wer steckt hinter dem Kids Campus

Betreiber des Kids Campus mit allen angeschlossenen Bereichen ist der Städtische Eigenbetrieb Behindertenhilfe (SEB). Die Bau- und Sanierungskosten von Hort, Kita und Spielplatz sind zum Teil mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Auch aus diesem Grund möchte der SEB etwas an die Leipziger zurückgeben. Mit dem Konzept, ein Areal, auf dem sonst nur Kita- und Hortkinder spielen, auch für die Öffentlichkeit zu öffnen, ging der SEB neue Wege.

Der SEB als Eigenbetrieb der Stadt Leipzig schafft umfangreiche Angebote für Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen. Dazu zählen Wohn- und Betreuungsangebote, Kitas und Horte, Förder- und Beratungsstellen, Fachpraxen im Bereich der Frühförderung sowie Beschäftigungs- und Freizeitangebote. Mittlerweile betreuen und fördern rund 750 Mitarbeitende Menschen aller Altersgruppen in den SEB Einrichtungen.

„Der KidsCampus Leipzig“ von Städtischer Eigenbetrieb Behindertenhilfe  erschien erstmals am 26.08.2024 im Anger-Crottendorfer Anzeiger 22/ 2024.

Alle Ausgaben des Stadtteilheftes stehen unter folgendem Link als Download zur Verfügung: www.bv-anger-crottendorf.de/anger-crottendorfer-anzeiger


 

„Bücherkatze“ liest

Seit einigen Wochen ist der Osten um eine kulturelle Anziehung reicher: Es gibt endlich einen hochwertigen Buchladen für alle Lesehungrigen. Der ACA hat der Gründerin, Frau Marcia Benecke, einige Fragen gestellt.

Liebe Frau Benecke: Was ist ihr beruflicher Werdegang?

Ich bin Quereinsteigerin im Buchhandel. Ich habe von 2018-2021 neben dem Germanistikstudium als Aushilfe bei einer großen Buchhandelskette in Rostock gearbeitet. Nach dem Masterabschluss bin ich dann 2021 nach Leipzig gegangen und habe hier erst ein Jahr in einem großen Online-Antiquariat und dann noch ein Jahr in der Buchhandlung LeseLaune in Taucha gearbeitet.

Wie kamen Sie auf die Idee, Ihren Buchladen hier im Leipziger Osten zu eröffnen?

Ich habe hier zwei Jahre auf der Ecke gewohnt und fand es schade, dass es hier keine Buchhandlung gibt. Als ich dann das leere Geschäft gefunden hatte, war das die Chance, diese Lücke zu schließen. Und der Plan ist bisher ganz gut aufgegangen.

Marcia Benecke (li.) und Kinderbuchillustratorin Maria Hecher.

Und wie kommen sie auf Leipzig als Wohn-, Geschäfts- und Lebensort?

Ich komme ursprünglich aus der Nähe von Hamburg und bin größtenteils der Liebe wegen hierher gekommen, aber auch einige meiner Freund*innen hat es nach oder während des Studiums hierher verschlagen, also habe ich hier ganz schnell Anschluss gefunden. Und ich mag, dass Leipzig zwar eine Großstadt, aber nicht zu groß ist. Außerdem mag ich die historischen Gebäude und dass es hier so grün ist.

Sind sie eine Liebhaberin und Leserin von Büchern?

Um vernünftige Empfehlungen geben zu können, muss ich natürlich viel und querbeet lesen. Ich lese nicht jedes Buch, das bei mir im Laden steht und greife auch gern mal auf Hörbücher zurück, um mehr zu schaffen, aber ich versuche mich über jedes einzelne Buch bestmöglich zu informieren.

Was haben sie an Starthilfen bekommen und zu welchen Bedingungen und mit welcher Bedeutung?

Im Moment erhalte ich noch die „Gründerinnenprämie“ der SAB. Die ist für Frauen gedacht, die sich hauptberuflich selbstständig machen möchten und deren Monatslohn in den letzten 12 Monaten unter 2.500 € brutto lag. Aber auch Frauen mit Migrationshintergrund, alleinerziehende Mütter oder Berufsrückkehrende werden gefördert. Man erhält einen nicht rückzahlpflichtigen Zuschuss zum Lebensunterhalt in Höhe von 1.320 € monatlich für die ersten 6 Monate der Selbstständigkeit. Zusätzlich gibt es 300 € monatlich für die ersten 15 Monate als Zuschuss für die Krankenkasse. Auch ein Kinderbonus ist möglich.

Ich kann die „Gründerinnenprämie“ allen Frauen, die über Selbstständigkeit nachdenken nur wärmstens empfehlen.

Die Buchhandlung “Bücherkatze” im Täubchenweg.

Wie sind ihre ersten Erfahrungen hier?

Ich bekomme sehr viel positives Feedback. Viele sind super glücklich darüber, dass sie jetzt eine Buchhandlung vor der Tür haben. Im Moment ist Urlaubszeit, daher ist etwas weniger los, aber ich bin sehr zuversichtlich, dass Herbst- und Wintergeschäft das wieder rausreißen.

Was zeichnet ihren Buchladen gegenüber einer der großen Ketten-Buchhandlungen aus?

Neben den üblichen Services, wie Buchbestellungen über Nacht oder Geschenkverpackung, besorge ich auch antiquarische Titel und habe auch mehr Bestellwege. Während man bei den „Großen“ ja eigentlich nur online bestellen kann, ist das bei mir auch ganz unkompliziert per Mail, Textnachricht oder Anruf möglich. Außerdem ist der Laden ein Unikat. Ich glaube, ich habe einen etwas ausgefallenen Einrichtungsstil und mir ist Gemütlichkeit ganz wichtig. Schwerpunkte wie z. B. für Kinder oder Senioren werde ich nach dem Aufbau von Routine entwickeln.

Werden sie ihren schönen, geräumigen Laden auch für Veranstaltungen wie Lesungen, Vorträge o.ä. nutzen?

Lesungen sind dieses Jahr noch nicht geplant, weil ich erstmal reinkommen will. Aber 2025 geht da wahrscheinlich mehr. Im Moment mangelt es noch an Sitzgelegenheiten. Aber es gibt bereits die Veranstaltungsreihe „Rollenspiel nach Ladenschluss“. Da probieren wir jeden Monat neue Pen&Paper-Rollenspiele aus. Ich habe dann immer zwei Spielleitungen und Platz für 10 Leute, die mitspielen möchten. Das geht dann meist so drei bis vier Stunden. Im Juli haben wir „Call of Cthulhu“ gespielt. Aber eine klassische Runde „Dungeons & Dragons“ kann ich mir auch vorstellen. Wer sich dafür interessiert, soll gerne vorbeikommen für die weiteren Termine und Infos.

Wie machen sie ihr Geschäft im weiteren bekannt?

Ich bin bei genialokal.de angeschlossen. Über die Seite kann man online bei inhabergeführten Buchhandlungen in der Nähe bestellen. Entweder zur Abholung im Laden oder auch zu sich nach Hause. Darüber finden mich viele. Ansonsten bin ich relativ aktiv auf Instagram oder verteile Flyer, wenn mal was Besonderes ansteht.

Was ist ihr Lesetipp für die bald kommende Herbstzeit?

Am 4. September erscheint das neue Buch von Walter Moers „Das Einhörnchen, das rückwärts leben wollte“. Das wird eine Geschichtensammlung aus seiner beliebten Fantasiewelt Zamonien. Darauf bin ich schon sehr gespannt.

 

„Bücherkatze“ Buchandlung

Täubchenweg 83

Di – Fr: 11 – 18 Uhr

Sa: 11 – 14 Uhr

www.buecherkatze-leipzig.de

@buecherkatze_leipzig

 

„”Bücherkatze” liest“ von Josef Trauth erschien erstmals am 26.08.2024 im Anger-Crottendorfer Anzeiger 22/ 2024.

Alle Ausgaben des Stadtteilheftes stehen unter folgendem Link als Download zur Verfügung: www.bv-anger-crottendorf.de/anger-crottendorfer-anzeiger


 

Kommentar: Fahrschulversager zurück auf die Schulbank

Wer erinnert sich noch? 2021 räumte das Ordnungsamt endlich die Autos von den Gehwegen in der Friedrich-Dittes-, Neumann-, Mascov- und Stünzer Straße. Alle atmeten auf. Einige atmeten aber auch tief ein, um sich darauf hin Luft zu machen. Einige Anwohnende stellten sich breitbeinig in die Öffentlichkeit und forderten auch weiterhin auf Gehwegen zu parken. Alle anderen Menschen im Stadtteil, und somit irgendwie auch ihre Nachbarn, waren ihnen völlig egal. Mit Hilfe einer Petition wollten sie ihrer Forderung Nachdruck verleihen. Die Stadtverwaltung und der Stadtrat lehnten allerdings ab. Das hielt diese Leute aber nicht davon ab auch weiterhin Schoten zu verbreiten, wie: „Zwischen meinem Auto und der Hauswand ist doch noch ein Meter Platz. Da kommst Du doch noch durch.“

Ja, das waren Zeiten. Schon damals raunte man im Stadtteil, was man denn alles so ungestraft von sich geben darf. Und schon damals knobelten einige, man müsste in dieser Sache doch einmal nachfragen. Dabei blieb es dann allerdings, man hatte schließlich anderes zu tun.

Reihenweise Fahrschulversager in der Neumannstraße – damals im April 2021.

Bis zum Januar 2024. Da stellte eine Leipzigerin – vermutlich keine Anger-Crottendorferin – eine Einwohneranfrage (VII-EF-09594) an den Stadtrat. Sie fragte unter der Überschrift „Anordnung von Verkehrsunterricht“, unter welchen Umständen die Straßenverkehrsbehörde Verkehrsunterricht anordnen kann und bezog sich dabei auf den § 38 der Straßenverkehrsordnung. Dieser besagt: „Wer Verkehrsvorschriften nicht beachtet, ist auf Vorladung der Straßenverkehrsbehörde oder der von ihr beauftragten Beamten verpflichtet, an einem Unterricht über das Verhalten im Straßenverkehr teilzunehmen.“

Und das Ordnungsamt antwortete ausführlich. „Nach § 11 Abs. 3 Nr. 4 Fahrerlaubnis-Verordnung kann die Fahrerlaubnisbehörde zur Klärung von Eignungszweifeln die Beibringung einer medizinisch-psychologischen Begutachtung auch dann anordnen, wenn der/ die Betroffene erheblich oder wiederholt gegen verkehrsrechtliche Vorschriften verstößt.“ Und: „Neben dieser Form der Begutachtung kann die Fahrerlaubnisbehörde Aufbauseminare anordnen.“ Und weiter: “Es [ist] zukünftig angedacht, für Verstöße/ Zuwiderhandlungen […] sich dem Mittel der Anordnung von Verkehrsunterricht zu bedienen.“

Also Obacht im Straßenverkehr, Verkehrsunterricht oder für die schweren Fälle eine MPU (medizinisch-psychologischen Untersuchung, kurz: Idiotentest) könnte auch für lautstarke Verkehrsteilnehmende in Anger-Crottendorf näher sein als gedacht.

Was dann folgen kann, berichtete die Leipziger Volkszeitung (LVZ) am 2. April 2024 in einem Online-Beitrag. Dieser beschäftigte sich mit einen Automechaniker aus Ostelbien (Landkreis Nordsachsen), der viermal am Iditotentest scheiterte. Jeder Versuch kostete ihn und seine Familie um die 1.000 Euro. „Hauptproblem seien die erforderlichen Gespräche mit dem Gutachter gewesen. Darin müssen die Prüflinge einen Sinneswandel beziehungsweise eine nachhaltige Verhaltensänderung nachweisen“, beschreibt die LVZ die Gründe für das Versagen des Protagonisten. Und so einen Sinneswandel müssten natürlich auch die lautstarken Verkehrsteilnehmenden in Anger-Crottendorf glaubhaft nachweisen.

 

Der Kommentar „Fahrschulversager zurück auf die Schulbank“ von Darius N. Ehrlicher erschien erstmals am 26.08.2024 im Anger-Crottendorfer Anzeiger 22/ 2024.

Alle Ausgaben des Stadtteilheftes stehen unter folgendem Link als Download zur Verfügung: www.bv-anger-crottendorf.de/anger-crottendorfer-anzeiger


 

Es war einmal… Ein Clown-Museum in Leipzig Ein Nachruf

Die wenigsten aus unserem Quartier werden es bemerkt haben: Das Clown-Museum hat seine Pforten am 31. Juli 2024 geschlossen. 16 Jahre war es hier in der Breiten Straße – aber wer von uns hat es schon mal besucht?

Stop, falsch, es war ganz und gar kein Museum ohne Gäste: Im letzten Jahr waren es an die 6.000 große und kleine Besucherinnen und Besucher, wie der Betreiber, Sammler und Besitzer Hans-Dieter Hormann bei einem Gespräch kurz vorm Ende mitteilte.

Hans-Dieter Hormann in seinem Clown-Museum.

Sie kamen aus aller Welt, denn der Ruf des Museums drang weit in die Ferne: Der weiteste Besuch kam aus Wladiwostock angereist – extra für dieses Museum.

Der nächstgelegene, intensive Besuch kam übrigens aus der 74. Grundschule gleich um die Ecke und es wurde ein Projekt mit der Lehrerin Peggy Pieroh daraus: Die Kinder führten selbst verfasste kleine Stücke mit Marionetten aus dem Museumsbesitz auf. Selbst der MDR drehte eine der Aufführungen. Auch das war im Museum möglich auf einer kleinen Bühne mit 25 Plätzen im Zuschauerraum.

Das Clown-Museum in der Breite Straße hat für immer geschlossen.

Jetzt aber ist Schluss und alle Ausstellungsgegenstände verlassen Leipzig nach Wien zum dortigen Zirkus- und Clown-Museum.

Dabei wäre es dem Betreiber viel lieber gewesen, das in der Sammlungsbreite in Deutschland einzigartige Museum hätte in Leipzig bleiben können. Aber leider nützte auch eine Petition an den Stadtrat zur kostenfreien Übernahme der Museumsinhalte nichts – sie wurde auf Vorschlag des Kulturausschusses negativ beschieden wegen angeblich fehlender Leipzig-Bezüge und einer plausiblen Konzeption.

Dass es diese aber sehr wohl gibt, hat Hans-Dieter Hormann akribisch nachgewiesen wie überhaupt das ganze Museum seine ordnende, systematische Hand zeigt: Ein Raum ist den Größen der Clownsriege gewidmet mit Originalstücken wie Gewänder, Schuhe, Kopfbedeckungen, Musikinstrumente, Reiseutensilien und was alles von den großen Clowns dem Museum überlassen wurde.

In einem weiteren Raum sind in vielen Vitrinen tausend Sorten von Clownsfiguren zu bestaunen – alle beschriftet und geordnet. Auch die „Theorie des Lachens von den Griechen bis heute“ kommt nicht zu kurz – eine Fleißarbeit während der Corona-Zeit, die das Museum fast um die Existenz gebracht hatte.

Blick in die Ausstellung.

Nun, da schon seit einiger Zeit alle Bemühungen des „Clown-Chef“ Hans-Dieter Hormann einen Nachfolger zu finden erfolglos geblieben waren, hat sich der gut 76-jährige entschlossen, alle Stücke in geordneten Verhältnissen der staunenden Welt weiter zu zeigen – aber eben nicht mehr in Leipzig.

Wie auch sollten sich Nachfolgende finden, wenn klar ist, dass alle Arbeitsleistung ohne Entlohnung erbracht wurde und die Einnahmen – Erwachsene 3,50 €, Kinder 2,50 – gerade so die Sachkosten und Miete deckten?

So ist ab diesem Sommer die Museumslandschaft in Leipzig um ein exzellentes Stück ärmer geworden – schade. Denn was ist das Leben ohne Lachen?

 

„Es war einmal…Ein Clown-Museum in Leipzig – Ein Nachruf“ von Josef Trauth erschien erstmals am 26.08.2024 im Anger-Crottendorfer Anzeiger 22/ 2024.

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Ersatzpflanzungen an Kita „Trinitatis“

Seit einigen Jahren setzt das Wetter den Stadt- und Parkbäumen besonders zu. Erst war es seit 2018 viel zu trocken, in diesem Jahr ist es wieder zu nass. Dieses Ungleichgewicht sorgt dafür, dass viele Bäume absterben und gefällt werden müssen. Sommer-Unwetter mit starken Böen, wie zuletzt am 12. Juli 2024, sorgen zudem dafür, dass Äste abbrechen. Dadurch entstehen große Wunden im Holz, die ein vom Wetter gestresster Baum nur sehr schwer schließen kann. Der Pilz hat leichtes Spiel.

Baumstümpfe am Liselotte-Herrmann-Park vor dem Eingang zum Garten der Kita “Trinitatis” (li.).

So wurde auch an den beiden Silber-Linden vor der Kita Trinitatis im Liselotte-Herrmann-Park starker Pilzbefall festgestellt. Gefolgt von massiver Fäule war deren Stand- und Bruchsicherheit nicht mehr gegeben. Am 13. Februar 2024 wurden sie gefällt. Zu sehen sind noch die beiden Stümpfe.

Das Amt für Stadtgrün und Gewässer (ASG) plant allerdings schon Ersatzpflanzungen, wie der ACA auf Nachfrage erfuhr. Es sollen an selber Stelle wieder Linden – vielleicht eine andere Sorte – nachgepflanzt werden. Dafür, so das Amt, werden die Stümpfe kurz vor dem Pflanztermin aus dem Erdreich heraus gefräst. Wann es soweit sein wird, ist noch nicht bekannt. Der kommende Winter/ Frühling ist aber sehr wahrscheinlich.

Bei dieser Gelegenheit könnte an dieser Stelle vielleicht noch mehr passieren. Ulrike Gebhardt, Vorsitzende des Bürgervereins Anger-Crottendorf e.V. und Mitglied im Stadtbezirksbeirat-Ost (SBB) erinnerte sich an einen Vorschlag an die Stadtverwaltung, der den SBB im Januar 2023 erreichte. Der Kitaleiter Alexander Herfort beantragte damals über das Stadtbezirksbudget drei Fahrradbügel im LiLo-Park. Er argumentierte, der Park werde rege genutzt und viele Menschen kommen mit dem Rad. „Die Fahrräder werden dann an Zäunen oder Bäumen abgestellt, was diesen schadet. Außerdem wird der Durchgang für Fußgänger teilweise erschwert.“

Das ASG lehnte die Umsetzung allerdings ab, denn: „Im Kronenbereich des Altbaumbestandes ist grundsätzlich kein Aufstellen von Fahrradanlehnbügeln möglich.“ Was verständlich ist, denn die Bügel werden bis zu einem halben Meter eingegraben, was Wurzeln beschädigen kann. Zudem ist auch die genaue Lage der (Stark)Wurzeln nicht zu erkennen.

Da aber nun zwei Altbäume fehlen und statt Baumkronen freier Himmel zu sehen ist, zudem die Baumstümpfe heraus gefräst werden, wäre es vielleicht möglich, mit der Ersatzpflanzung auch Fahrradbügel zu setzen.

„Der Bürgerverein würde sich an der Finanzierung der Bügel beteiligen“, sagte Ulrike Gebhardt auf Nachfrage. „Damit wäre dann nicht nur der Wunsch von Alexander Herfort erfüllt. Neben den Menschen im Park, würden sich auch die Eltern freuen, die ihre Kinder mit dem Fahrrad abholen und gleich vor der Gartentür der Kita ihre Räder sicher anschließen können.“

Ulrike Gebhardt informierte am 24. Juli das Amt für Stadtgrün und Gewässer über ihre Idee. Eine Antwort steht noch aus.

Broschüre der Stadtverwaltung über die Arbeit der Stadtbezirksbeiräte. Grafik: Stadt Leipzig

50.000 Euro für den Leipziger Osten

Mit der Einführung von Stadtbezirksbudgets möchte die Stadt Leipzig Partizipation und Mitwirkung der Bürgerschaft weiter stärken. Seit 2021 verfügt jeder Stadtbezirksbeirat über ein eigenes Budget in Höhe von 50.000 Euro pro Jahr. Damit können Ideen und Vorhaben vor Ort direkt unterstützt werden.

Alle Leipzigerinnen und Leipziger sind eingeladen, sich einzubringen: mit Vorschlägen für Maßnahmen im Stadtviertel, die von der Stadt umgesetzt werden sollen, oder mit eigenen Projekten, die finanziell gefördert werden können.

Mehr Infos unter: www.leipzig.de/stadtbezirksbudget

 

„Ersatzpflanzungen an Kita “Trinitatis”“ von Darius N. Ehrlicher erschien erstmals am 26.08.2024 im Anger-Crottendorfer Anzeiger 22/ 2024.

Alle Ausgaben des Stadtteilheftes stehen unter folgendem Link als Download zur Verfügung: www.bv-anger-crottendorf.de/anger-crottendorfer-anzeiger