Die Sommerpause fiel im Bürgerverein sehr schmal aus. Denn während die einen urlauben, trug die Redaktion einen neuen Anger-Crottendorfer Anzeiger zusammen. Dieser erschien punktlich am Montag, 1. September. Das Stadtteilheft liegt in Läden und Geschäften im Stadtteil aus und kann dort kostenfrei mitgenommen werden. Darüber hinaus kann es auch auf der Hompage des Bürgervereins Anger-Crottendorf e.V. heruntergeladen werden. Hier der Direktlink zur pdf:
Haben Sie dem Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V. eigentlich schon zum 10. Geburtstag gratuliert? Noch sind vier Monate Zeit dafür. Manche haben es schon getan, einige Grüße haben wir in diesem Heft zusammengefasst. Betrachten Sie die neueste Ausgabe des Anger-Crottendorfer Anzeigers (ACA) somit als kleine Erinnerung.
Wobei, so klein ist diese Herbstausgabe mit 60 Seiten gar nicht. In einem größeren Teil davon beschreiben wir die vergangenen fünf Jahre Bürgervereinsarbeit, was gut und was nicht so gut lief. Jens Lehmann bekam drei Fragen gestellt. Seine Antworten bedurften einer redaktionellen Einordnung, was ein weiterer größerer Teil im Heft ist. Anlass für diese Fragen war, dass nicht nur in Anger-Crottendorf ein möglicher Garagenabriss Thema ist, auch in Mockau weicht nun eine Garagengemeinschaft einem neuen Schulstandort.
Darüber hinaus gibt es einen neue Namen im Stadtteil, die 74. Grundschule heißt nun anders. Es gibt auch einen neuen Boxclub. Wir schauen auf die Situation um die Altkleidercontainer und die Tiefbauarbeiten im Stadtteil. Wir müssen erkennen, dass immer mehr Menschen zu Fuß gehen und dass die Nachfrage nach bezahlten Parkplätzen im Stadtteil doch recht überschaubar ist.
Nicht ganz so überschaubar ist diese Ausgabe. Es gibt darin noch viele weitere Geschichten. Sie haben aber Zeit zum Durchschmökern. Der nächste ACA erscheint erst im April 2026 – dann rechtzeitig zum 11. Geburtstag.
Seit Gründung ist es dem Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V. ein Anliegen sich für eine nachhaltige Stadtgestaltung einzusetzen. Dass ausgiebiges Grün dazu gehört, versteht sich dabei von selbst. Was auch fast selbstverständlich war: Zum zehnjährgen Vereinsjubiläum gab es einen Patenbaum.
Der Patenbaum des Bürgervereins Anger-Crottendorf e.V. in der Stünzer Straße. Foto: ACA
“Mit unserem Patenbaum wollen wir die Menschen im Stadtteil daran erinnern, dass sie ihr Lebensumfeld aktiv gestalten können. Der Bürgerverein Anger-Crottendrof e.V. tut das seit inzwischen zehn Jahren und ist dabei verlässlicher Partner im Stadtteil sowie in Stadtverwaltung und Stadtpolitik”, sagt Ulrike Gebahrdt, Vorstand des Bürgervereins Anger-Crottendorf e.V. “Einen Baum zu pflanzen, ihn zu hegen und zu pflegen ist genau so, wie sich um einen wachsenden Stadtteil zu kümmern.”
Der heimische Feld-Ahorn (acer campestre) schlägt nun Wurzeln im verkehrsberuhigten Bereich der Stünzer Straße zwischen dem KidsCampus und der 74. Grundschule. Dieser Straßenabschnitt wurde in den vergangenen Monaten umgestaltet, sodass große und kleine Menschen auch sicher zu Fuß unterwegs sein können. Ein Bauvorhaben, für das nicht nur der Bürgerverein viele Jahre warb. Eines Tages wird der Baum hier bis zu 15m hoch sein, kann eine ca. 10m breite kegelförmige Krone ausbilden und bis zu 200 Jahre alt werden. Der stadtklima- und windfeste Ahorn ist ziemlich robust, gedeiht an sonnigen aber auch schattigen Orten, bietet im Frühjahr Insekten später Vögeln eine Nahrungsquelle und für beide Gruppen einen geschützten Wohnraum.
Jeder Patenbaum bekommt eine Stele mit individueller Widmung. Foto: ACA
“Wir bedanken uns bei der Stadtverwaltung Leipzig für die Zusammenarbeit bei der Aktion “Baumstarke Stadt” und freuen uns, dass wir mit unserem Patenbaum auch den Kids, die hier täglich unterwegs sind, etwas zurückgeben können. Denn sie sind es, von denen wir letztendlich den Planeten nur geliehen haben”, ergänzt Gebhardt.
Das Programm „Baumstarke Stadt“ ermöglicht seit 1997 eine Verbindung zwischen bürgerschaftlichen Engagement und Identifikation mit dem Stadtbild. “Baumpflanzungen sind eine bei den Leipzigerinnen und Leipzigern sehr geschätzte Maßnahme, um unsere lebens- und liebenswerte Stadt auch unter den Herausforderungen des Klimawandels zu bewahren”, sagt Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal. “Heute gibt es über 10.000 Patenbäume in Leipzig. Persönliche oder gesellschaftliche Anlässe, wie Hochzeiten, Geburtstage, Jubiläen können auf diese Weise gewürdigt und erinnert werden. Mit der Verbundenheit zum eigenen Patenbaum entsteht Wertschätzung für Leipzigs Stadtgrün.”
Wer auch eine Patenschaft übernehmen will, kann sich einfach bei der Stadt melden. Privatpersonen sowie gemeinnützige Vereine müssen mit Kosten von mindestens 350 Euro für einen Stadtbaum mit Widmungsschild rechnen. Für Firmen und gewerbliche Institutionen geht das ab 700 Euro.
Darius N. Ehrlicher
Das Programm „Baumstarke Stadt“ gibt es auf der Homepage der Stadt Leipzig, unter: www.is.gd/DfXfMC
Zehn Jahre Stadtwandel, zehn Jahre mittendrin: Seit 2015 prägt der Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V. mit – kreativ, kritisch, engagiert. Jetzt ist es Zeit für ein Geburtstagsgeschenk – nicht für uns, sondern an den Stadtteil. Am Samstag, den 14. Juni öffnen wir den Blick auf unser Viertel: überraschend, ungewohnt, inspirierend. Zwischen Altbau und Aufbruch, Straßenkunst und Nachbarschaftssound – sehen wir Anger-Crottendorf mit neuen Augen. Komm vorbei, wir feiern die Veränderungen – und die, die sie möglich machen.
Gemeinsam mit galerie gänge tauchen Leipziger Künstler*innen – einige mit internationalen Wurzeln – tief ein in das Thema “Veränderungen“: mal als sanfte, natürliche Bewegung, mal als kraftvoller, unerwarteter Umbruch. An fünf besonderen Orten im Viertel setzen sich ihre Installationen den Einflüssen von Zeit, Wetter und dem Puls der Stadt aus – sie verändern sich, hinterlassen Spuren und erzählen so ihre ganz eigene Geschichte vom Wandel in Anger-Crottendorf.
Den ganzen Nachmittag feiern wir unseren Geburtstag am „SphereRadio-Container” auf dem Polygraphplatz. Kommt vorbei, hört tolle Musik, es gibt leckeres Essen und viel Spaß mit allen zusammen!
Wir alle gehen zu Fuß! Häufig wird einem die natürlichste Art der Fortbewegung aber mächtig erschwert.
Wer kennt das nicht: Da will man nur kurz die Straße überqueren, doch überall parken Autos und versperren die Sicht. Besonders an Kreuzungen kommt es dabei häufig zu gefährlichen Situationen – gerade und vor allem für Kinder! Denn die sehen nur Blech, statt einen freien Blick auf die Straße zu haben.
Dieses Problem wollen wir mit einem zweistündigen Workshop adressieren, kritische Orte und Situationen identifizieren und gemeinsam an Lösungsvorschlägen arbeiten.
Die Veranstaltung „Ich will doch nur über die Straße“ findet am 3. Juni 2025 von 17 bis 19 Uhr statt. Der Ort ist das Schtreik (ehemals Silberfund) in der Theodor-Neubauer-Straße 38.
Im Anschluss ab 20 Uhr zeigt der Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V. anlässlich des „Weltfahrradtages“ den Film „Fahrraddiebe“. Der Oscar-prämierter Film des italienischen Neorealismus’ gilt als einer der besten Filme aller Zeiten. Eintritt frei.
Die klassische Form und der Turm verraten es: Der Bau in der Theodor-Neubauer-Straße am Liselotte-Herrmann- Park ist eine Kirche. Backsteinern außen und innen gemütlich, hölzern, einschiffig, wirkt sie in ihrer bescheidenen Schönheit fast zeitlos. Die 1891 an der gleichen Stelle errichtete provisorische Fachwerk-Kirche wurde am 4. Dezember 1943 bei einem Luftangriff zerstört. Der seit Anfang des 20. Jahrhunderts geplante Kirchenbau am Trinitatisplatz, dort, wo nun seit Jahrzehnten der Konsum ist, wurde nie verwirklicht. Die Trinitatiskirche in ihrer heutigen Form wird in diesem Jahr 75 Jahre alt.
Die Trinitatiskirche in Anger-Crottendorf. Foto: ACA
Die Trinitatiskirche wurde am Trinitatissonntag 1950, einem 4. Juni, als „Notkirche“ eingeweiht, 27 Meter lang und gut zwölf Meter hoch. Zwischen Rostock und München wurden zwischen 1948 und 1951 insgesamt 43 dieser Kirchen im Baukastensystem errichtet. Sie waren schnell zu errichten, für nicht tragende Wände konnten Trümmersteine verwendet werden und die Baukosten waren nur halb so hoch wie bei Massivbauweise. Anfang der 50er Jahre folgten noch weitere etwa 50 ähnliche Kirchen in Elementbauweise. Die Entwürfe stammten vom badischen Architekten Otto Bartning (1883-1959). Bereits während seiner Studienzeit in Berlin hatte er eine Kirche für Peggau in der Steiermark entworfen und das Projekt umsetzen lassen. Er beendete sein Studium ohne Abschluss, wirkte als freischaffender Architekt im Dunstkreis der Bauhaus-Bewegung und erreichte schließlich einige Bekanntheit durch den Wiederaufbau Helgolands nach dem Zweiten Weltkrieg. Bei seinem Tod trug der Studienabbrecher als Auszeichnung zwei Ehrendoktortitel sowie das Bundesverdienstkreuz. Bartning gilt heute vor allem als bedeutender Erneuerer der Kirchenarchitektur des vergangenen Jahrhunderts, als Pionier des seriellen Bauens. Von ihm entworfene Kirchen stehen in Deutschland, Österreich, Luxemburg, Spanien, Portugal – und viele davon unter Denkmalschutz. 2012 startete die Otto-Bartning-Arbeitsgemeinschaft Kirchenbau e.V. die Initiative, die deutschen „Notkirchen“ als sakrales Flächendenkmal ins Unesco-Weltkulturerbe aufzunehmen. Damit würde auch die Trinitatiskirche in Anger-Crottendorf diese Auszeichnung tragen.
In erster Linie aber ist die Kirche Mittelpunkt der evangelischen Gemeinde, die vor zehn Jahren mit der Reudnitzer Gemeinde zur „Dreifaltigkeitsgemeinde“ fusionierte und dabei ihren Namen kaum ändern musste. Denn das lateinische Wort „Trinitas“ (Genitiv: Trinitatis) steht für die göttliche Dreifaltigkeit von Gottvater, Sohn Christus und Heiligem Geist. Anfang 2025 wurde die „Dreifaltigkeitsgemeinde“ mit den Gemeinden in Stötteritz, Thonberg unter dem Dach der Nikolaikirche zum „Herz des Ostens“ zusammengelegt. Pfarrer Hans-Christian Moosdorf erklärt diesen Namen: „Das Herz ist lebensnotwendig aber dessen Arbeit, die es normalerweise völlig unspektakulär und zuverlässig tut, nimmt man in der Regel erst wahr, wenn es ausfällt. Es kommt wohl nicht darauf an, dass Kirche hier mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung bekommt, sondern dass sie zuverlässig ihre Arbeit macht. Davon, dass es ohne diese Arbeit zur gesellschaftlichen Katastrophe führt, bin ich allerdings überzeugt. Ein zweiter Gedanke: Das Herz kann nicht fühlen, aber es reagiert sehr sensibel auf Einflüsse. Diese Sensibilität wünsche ich auch unseren Kirchgemeinden“.
Annette Sondershaus, Kantorin an der Trinitatiskirche in Anger-Crottendorf, zeigt sich überzeugt: „Durch die Strukturanpassung 2025 und unser Schwesterverhältnis zur Nikolaikirchgemeinde haben wir dazu gewonnen. Meine Tätigkeit ändert sich nicht, aber sicher wird es mehr gemeinsame Aktivitäten im musikalischen Bereich geben, wie zum Beispiel im Januar, als alle Kantoreien zusammen in der Nikolaikirche gesungen haben“.
Christinnen und Christen und viele andere in Anger-Crottendorf feiern den 75. Geburtstag ihrer Kirche in einer Zeit des Umbruchs und am Beginn eines neuen organisatorischen, kulturellen und spirituellen Abschnitts des Gemeindelebens. Auf vielen Seiten des Gemeindeblatts „Markusbote“ gibt es in diesem Jahr lesenswerte Beiträge zur Geschichte der Pfarrei und ihres Gebäudes. Am 15. Juni, dem „Trinitatissonntag“ des evangelischen Kirchenjahres, findet um 10 Uhr ein Festgottesdienst statt. Danach, um 15 Uhr, wird Pfarrer Moosdorf in der Kirche in Zusammenarbeit mit dem Ortskuratorium der Deutschen Stiftung Denkmalschutz einen Vortrag halten. Das Thema? Natürlich „Rudolf Bartning und das Notkirchenprogramm”.
Jens-Eberhard Jahn
Kirchenmusikalische „Highlights“ in diesem Jahr
Karfreitag, 18. April, 15 Uhr, Trinitatiskirche
„Stabat Mater“ von Giovanni Battista Pergolesi und Antonio Vivaldi für Sopran (Stefanie Smits), Alt (Sarah Jost) und Streichquartett.
Sonntag, 18. Mai, 10 Uhr, Trinitatiskirche
Kantatengottesdienst mit der Kantate „Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen“, BWV 12. Mit Josefine Wechselberger (Alt), Alexander Hemmann (Tenor), Claus Strassner (Bass), der Kantorei und dem Instrumentalensemble der Dreifaltigkeitskirchgemeinde, sowie Bernhard Vit an der Orgel. Leitung: Annette Sondershaus.
Samstag, 21. Juni, 17 Uhr, Trinitatiskirche
Konzert mit dem Liedermacher Gerhard Schöne und den Kinderchören der Kirchgemeinden Sellerhausen, Stötteritz und Anger-Crottendorf/Reudnitz.
Reformationstag, Freitag, 31. Oktober, 10 Uhr, Trinitatiskirche
Festgottesdienst mit dem Ökumenischen Chor Leipzig (Leitung Felix Flath und Annette Sondershaus), Pfarrer Hans-Christian Moosdorf und Orgel (Bernhard Vit).
Sonntag, 7. Dezember, 16 Uhr, Trinitatiskirche
„Adventsmusik im Kerzenschein“: Kurrende, Kantorei, Intrumente und Orgel musizieren Advents- und Weihnachtslieder.
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