Der Umbau der Stünzer Straße zwischen Kita „Dschungelbande“ und 74. Grundschule geht voran. Der Abschnitt zwischen Friedrich-Dittes- und Borsdorfer Straße wird zu einem verkehrsberuhigtem Bereich mit hoher Aufenthaltsqualität umgebaut, in dem sich vor allem die Kinder der angrenzenden Einrichtungen sicher aufhalten und bewegen können [der ACA berichtete]. Die Baumaßnahme orientiert sich zudem an den städtischen Vorgaben für eine blau-grüne Infrastruktur. So wird es zukünftig in diesem Bereich nicht nur mehr Bäume geben, die bei Hitze Schatten spenden und die Umgebung kühlen. Regenwasser wird zudem nicht sofort in die Kanalisation umgeleitet, die gerade bei Starkregenereignissen regelmäßig überlastet ist. Der Niederschlag wird lokal in Rigolen gesammelt und sukzessive an die vorhanenden Grünflächen abgeleitet oder verdunstet. Vier neue Straßenlaternen mit LED-Technik runden das Vorhaben ab. Damit ist der Straßenabschnitt einer der ersten zukunftsfesten öffentlichen Räume in Anger-Crottendorf.
Der Bauabschnitt war zuvor schon eine ganze Weile gesperrt um bauvorbereitende Arbeiten gleich mit zu erledigen. Die Leipziger Wasserwerke sanierten Abwasserleitungen und erneuerten Trinkwasserleitungen. Ein ungenutzter Fernwärmeschacht mit einer lichten Ausdehnung von 4×6 m wurde zurückgebaut, ebenso zwei weitere ungenutzte Schächte, umgangssprachlich Gullys. Zudem wurde ein Niederspannungskabel umverlegt. Die Telekom und Vodafone meldeten in der Planungsphase ebenfalls Handlungsbedarf an.
Zu den Planungsphasen für Bauvorhaben gehört, dass ziemlich viele Einrichtungen und Ämter angefragt werden müssen, was – gerade in Deutschland – dann doch zu recht lange Planungszeiten führt. An der Stünzer Straßen waren u.a. noch das Amt für Umweltschutz der Stadt Leipzig beteiligt. Das Amt bestätigte via Altlastenauskunft, dass es sich bei den auszubauenden Bodenschichten um „nichtgefährlichen Abfall“ handelt und der Untersuchungsstandort kein Altlastenstandort nach Bundesbodenschutzgesetz (BbodSchG) ist. Das Landesamt für Archäologie erhob gegen das Bauvorhaben auch keine Einwände. Da die Wohnanlage Friedrich-Dittes-Straße mit Vorgarten zwar dem Denkmalschutz unterliegt aber nur geringfügig vom Bauvorhaben berührt wird, war über das Amt für Bauordnung und Denkmalpflege keine eigenständige denkmalschutzrechtliche Genehmigung erforderlich. Und die Überprüfung durch den Kampfmitteldienstdienst Sachsen ergab zwar, dass es sich um ein Bombenabwurfgebiet handelt, eine Kampfmittelbelastung also nicht ausgeschlossen ist. Konkrete Lagerorte von Kampfmitteln oder anderen militärischen Gegenständen lagen allerdings nicht vor.
Seit Ende Juni laufen die Umbauten der Oberfläche. Bis September/ Oktober werden diese noch andauern. Die Kosten belaufen sich auf 680.000 Euro, der städtische Anteil beträgt 223.000 Euro, der Rest wird über europäische Fördermittel gedeckt. Somit bekommt Anger-Crottendorf – und nicht zuletzt auch die Anwohnenden – einen rundum sanierten öffentlichen Raum inklusive aller Leitungen. Und sie haben „nicht einen Pfennig dazu bezahlt“, wie es in der Reklame längst vergangener Tage hieß, z.B. über Straßenausbaubeiträge. Das hält die lautstarken Falschparker und Garagenhofparker allerdings nicht davon ab zu behaupten, dieses Geld sei rausgeschmissenes Geld, wie sie es am 3. Juli bei einer Veranstaltung des Ostwache Leipzig e.V. wieder einmal taten.
Dabei könnten sie doch die gesparten Beträge umgehend in einen kostenpflichtigen Stellplatz investieren. Damit wäre dann wirklich allen geholfen. Den Kindern zwischen Kita und Grundschule und auch der Stadtgesellschaft ist deren rückwärtsgewandter Negativismus allerdings egal. Sie freuen sich, dass es vorangeht.
Zur Wahrheit gehört auch…
Der Anführer der lautstarken Falsch- und Garagenhofparker ist selbst Stadtbezirksbeirat für die CDU und trägt somit kommunale Verantwortung. Er stimmte der Vorlage der Stadtverwaltung zum Umbau der Stünzer Straße im Umlaufverfahren am 29. September 2022 zu. Fünf Monate später, am 15. Februar 2023, initiierte er allerdings mit seinen Gleichgesinnten eine Petition dagegen. Am 24. Oktober 2023 führte das Verkehrs- und Tiefbauamt und das Amt für Wohnungsbau und Stadterneuerung (AWS) gemeinsam mit dem Kinder- und Jugendbüro direkt vor Ort die Kinder- und Jugendbeteiligung zum Umbau durch. Dabei beschimpfte, beleidigte und bedrohte er Mitarbeiterinnen des AWS. Am 28. Februar 2024 wütete er in einem Beitrag zum Umbau in der Leipziger Volkszeitung ein weiteres Mal gegen den Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V.