Seit einigen Jahren setzt das Wetter den Stadt- und Parkbäumen besonders zu. Erst war es seit 2018 viel zu trocken, in diesem Jahr ist es wieder zu nass. Dieses Ungleichgewicht sorgt dafür, dass viele Bäume absterben und gefällt werden müssen. Sommer-Unwetter mit starken Böen, wie zuletzt am 12. Juli 2024, sorgen zudem dafür, dass Äste abbrechen. Dadurch entstehen große Wunden im Holz, die ein vom Wetter gestresster Baum nur sehr schwer schließen kann. Der Pilz hat leichtes Spiel.
So wurde auch an den beiden Silber-Linden vor der Kita Trinitatis im Liselotte-Herrmann-Park starker Pilzbefall festgestellt. Gefolgt von massiver Fäule war deren Stand- und Bruchsicherheit nicht mehr gegeben. Am 13. Februar 2024 wurden sie gefällt. Zu sehen sind noch die beiden Stümpfe.
Das Amt für Stadtgrün und Gewässer (ASG) plant allerdings schon Ersatzpflanzungen, wie der ACA auf Nachfrage erfuhr. Es sollen an selber Stelle wieder Linden – vielleicht eine andere Sorte – nachgepflanzt werden. Dafür, so das Amt, werden die Stümpfe kurz vor dem Pflanztermin aus dem Erdreich heraus gefräst. Wann es soweit sein wird, ist noch nicht bekannt. Der kommende Winter/ Frühling ist aber sehr wahrscheinlich.
Bei dieser Gelegenheit könnte an dieser Stelle vielleicht noch mehr passieren. Ulrike Gebhardt, Vorsitzende des Bürgervereins Anger-Crottendorf e.V. und Mitglied im Stadtbezirksbeirat-Ost (SBB) erinnerte sich an einen Vorschlag an die Stadtverwaltung, der den SBB im Januar 2023 erreichte. Der Kitaleiter Alexander Herfort beantragte damals über das Stadtbezirksbudget drei Fahrradbügel im LiLo-Park. Er argumentierte, der Park werde rege genutzt und viele Menschen kommen mit dem Rad. „Die Fahrräder werden dann an Zäunen oder Bäumen abgestellt, was diesen schadet. Außerdem wird der Durchgang für Fußgänger teilweise erschwert.“
Das ASG lehnte die Umsetzung allerdings ab, denn: „Im Kronenbereich des Altbaumbestandes ist grundsätzlich kein Aufstellen von Fahrradanlehnbügeln möglich.“ Was verständlich ist, denn die Bügel werden bis zu einem halben Meter eingegraben, was Wurzeln beschädigen kann. Zudem ist auch die genaue Lage der (Stark)Wurzeln nicht zu erkennen.
Da aber nun zwei Altbäume fehlen und statt Baumkronen freier Himmel zu sehen ist, zudem die Baumstümpfe heraus gefräst werden, wäre es vielleicht möglich, mit der Ersatzpflanzung auch Fahrradbügel zu setzen.
„Der Bürgerverein würde sich an der Finanzierung der Bügel beteiligen“, sagte Ulrike Gebhardt auf Nachfrage. „Damit wäre dann nicht nur der Wunsch von Alexander Herfort erfüllt. Neben den Menschen im Park, würden sich auch die Eltern freuen, die ihre Kinder mit dem Fahrrad abholen und gleich vor der Gartentür der Kita ihre Räder sicher anschließen können.“
Ulrike Gebhardt informierte am 24. Juli das Amt für Stadtgrün und Gewässer über ihre Idee. Eine Antwort steht noch aus.
50.000 Euro für den Leipziger Osten
Mit der Einführung von Stadtbezirksbudgets möchte die Stadt Leipzig Partizipation und Mitwirkung der Bürgerschaft weiter stärken. Seit 2021 verfügt jeder Stadtbezirksbeirat über ein eigenes Budget in Höhe von 50.000 Euro pro Jahr. Damit können Ideen und Vorhaben vor Ort direkt unterstützt werden.
Alle Leipzigerinnen und Leipziger sind eingeladen, sich einzubringen: mit Vorschlägen für Maßnahmen im Stadtviertel, die von der Stadt umgesetzt werden sollen, oder mit eigenen Projekten, die finanziell gefördert werden können.
Mehr Infos unter: www.leipzig.de/stadtbezirksbudget
„Ersatzpflanzungen an Kita “Trinitatis”“ von Darius N. Ehrlicher erschien erstmals am 26.08.2024 im Anger-Crottendorfer Anzeiger 22/ 2024.
Alle Ausgaben des Stadtteilheftes stehen unter folgendem Link als Download zur Verfügung: www.bv-anger-crottendorf.de/anger-crottendorfer-anzeiger